Koenigsbrunner Zeitung

Warum wurde die Situation falsch bewertet?

- VON INA MARKS ina@augsburger-allgemeine.de

Vor rund fünf Wochen hieß es auf unsere Nachfrage beim Ordnungsam­t noch, die Lage mit den Jugendlich­en am Elias-holl-platz habe sich in diesem Sommer beruhigt. Das Maßnahmenp­aket aus Präsenz, Prävention und Repression zeige Wirkung. Als unsere Redaktion das so veröffentl­ichte, platzte zwei Anwohnern der Kragen. Dem Frust, den sie schon seit vielen Monaten in sich trugen, machten sie jetzt Luft.

Sie sprachen Tacheles und erzählten, was sie dort an vielen Abenden und in Nächten erleben müssen und wie sehr ihr Alltag durch die teils aggressive Stimmung auf dem Platz längst beeinträch­tigt wird. Nur wegen der beiden Bürger ist das Ausmaß der Zustände unterhalb des Rathauses ans Tageslicht gekommen. Nun macht Oberbürger­meister Kurt Gribl den Eliasholl-platz sogar zur Chefsache. Er lädt nächste Woche zu einem Bürgertalk ins Rathaus ein. Das ist natürlich eine gute Reaktion. Trotzdem bleibt eine Frage.

Warum hieß es vor fünf Wochen vonseiten der Stadt noch, die Situation am Elias-holl-platz habe sich entspannt? Selbst die Polizei berichtet, dass die Anzahl der Einsätze in diesem Jahr um 30 Prozent zugenommen hat. Die Anwohner wussten offenbar nicht mehr, sich anders zu helfen, als die 110 zu wählen. Hatte man beim Ordnungsam­t die Gesamtsitu­ation nicht im Blick oder wie kam man zu dieser zweifelhaf­ten Aussage?

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