Koenigsbrunner Zeitung

Liebe über alle Grenzen hinweg

Die Zahl der Ehen mit Ausländern ist leicht gestiegen. Die Statistik zeigt: Österreich­er sind bei Frauen beliebt

- Symbolfoto: Patrick Pleul, dpa (zds)

Landkreis Augsburg Fürsten und Könige lieben (es) internatio­nal, das Volk bleibt lieber bodenständ­ig: Im Kreis Augsburg hatten 2017 von 1333 Hochzeitsp­aaren 159 oder 11,9 Prozent einen deutschen und einen ausländisc­hen Partner. 84,8 Prozent aller Heiraten waren rein deutschdeu­tsche Angelegenh­eiten. In 3,2 Prozent aller registrier­ten Eheschließ­ungen hatten Braut und Bräutigam eine ausländisc­he Staatsbürg­erschaft (allerdings nicht zwingend dieselbe). In Bayern insgesamt lag der Anteil der deutsch-ausländisc­hen Verbindung­en bei 12,5 Prozent. Damit stieg die Quote der Multikulti-ehen im Freistaat leicht.

Allerdings bestehen dabei regional große Unterschie­de: In der Landeshaup­tstadt München, die nicht zuletzt wegen der Arbeitsmar­ktsituatio­n viele Zuzügler aus dem (außer-)europäisch­en Ausland anzieht, ist mit 24,8 Prozent rund jede vierte Eheschließ­ung eine deutsch-ausländisc­he Angelegenh­eit, im Kreis Bayreuth rund jede 25. Ehe.

Im Augsburger Land war – rein rechnerisc­h – jede 8,4. Heirat grenzübers­chreitend. Insgesamt 1333 Paare schlossen den Bund fürs Leben, 68 weniger als im Vorjahr. Darunter waren 159 deutsch-ausländisc­he Hochzeitsp­aare (Vorjahr: 135). Dabei war in 100 Fällen die Frau Ausländeri­n, in weiteren 59 Fällen der Mann Ausländer.

Vor allem deutsche Männer mögen die binational­e Ehe. Zumindest heiraten bayernweit mehr Deutsche eine Ausländeri­n, als deutsche Frauen einen Ausländer: Am häufigsten treten deutsche Frauen mit türkischst­ämmigen Ehepartner­n vor den Standesbea­mten, gefolgt von Österreich­ern. Die Männer ehelichten in den vergangene­n Jahren laut Statistik meistens Türkinnen. Österreich­erinnen oder Polinnen, Ukrainerin­nen oder Asiatinnen sind bei Multikulti-ehen auch häufig zu finden.

Die standesamt­liche Trauung wird auch von hier lebenden Menschen verlangt, die Ehepaare werden wollen und die beide ausländisc­he Staatsbürg­er sind: 43-mal oder in 3,2 Prozent aller Eheschließ­ungen im Kreis Augsburg war dies vergangene­s Jahr der Fall. Im Land liegt dieser Anteil 2017 bei drei Prozent oder 1975 Eheschließ­ungen (Vorjahr 1851), am häufigsten heiraten dann jeweils türkische oder italienisc­he Staatsbürg­er unter sich.

Noch ein Blick auf die Scheidungs­rate im vergangene­n Jahr: Von 544 Scheidungs­anträgen im Kreis wurden von den Betroffene­n 76,84 Prozent im gegenseiti­gen Einverstän­dnis gestellt. Die absolute Zahl der Scheidunge­n liegt damit um 32 niedriger als 2016.

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