Beim Straßenbau geht es um Details
Bei der Erneuerung der Augsburger Straße in Mittelneufnach kommt es dem Gemeinderat auf Einzelheiten an
Mittelneufnach Die Planung für den Straßen- und Gehwegeausbau in der Augsburger Straße schreitet voran. Das Staatliche Bauamt benötigt dafür die Zustimmung des Gemeinderats für die Planung der Gehwege, obwohl die Dorferneuerung die eigentliche Planungshoheit für deren Gestaltung hat. Es zeigte sich auf der jüngsten Gemeinderatssitzung, dass es nicht leicht ist, die Interessen der Fußgänger, Schulkinder an den Bushaltestellen, der Anwohner und nicht zuletzt des Durchgangsverkehrs unter einen Hut zu bringen.
Einig war sich der Rat bei der Entscheidung für einen durchgehenden Fußgängerweg auf der Gesamtlänge im Osten von der Kreuzung am Dorfladen bis zum im Bau befindlichen Penny-markt. Auf der Gegenseite votierten die Räte ebenfalls einstimmig für den Bürgersteig bis zur Ziegeleistraße. Dazu gab Bürgermeisterin Cornelia Thümmel einen ergänzenden Hinweis: „Dessen Weiterführung im Westen bis zur Bushaltestelle wäre sehr wünschenswert. Da gesetzlich ohnehin ein Bankett von 75 Zentimeter gefordert ist, besteht die große Gefahr, dass die Schulkinder dieses als Fußweg bis zur Ziegeleistraße nutzen und nicht auf den gegenüberliegenden Gehweg queren. Der zusätzliche Flächenbedarf von weiteren 75 Zentimetern wäre für die Zukunft des Dorfes und die Sicherheit der Passanten zu vertreten.“
Bis auf zwei Gemeinderäte befürworteten zudem alle eine Vorfahrtsänderung an der großen Kreuzung Augsburger/kirchheimer Straße. Denn bei einer Beibehaltung der bisherigen Regelung könnte die einmündende Bergstraße nur noch in eine Richtung als abfahrende Einbahnstraße genutzt werden.
Schließlich ging es noch um zwei Querungshilfen. Als Sicherheit für die Fußgänger zum Dorfladen, zur Post und zur Bushaltestelle, außerdem zum Verlangsamen des Verkehrs am Anfang der Augsburger Straße stimmten sieben Räte bei drei Gegenstimmen dafür. Im Bereich der Bushaltestelle im mittleren Bereich der Augsburger Straße würde eine solche Verkehrsinsel jedoch einen erheblichen Flächeneingriff für die Anwohner bedeuten, die bereits Einspruch eingelegt haben.
Aus Sicht der Dorferneuerung wäre diese jedoch sehr wünschenswert und die sicherste Variante für Kinder, weil diese Engstelle ein Überholen des stehenden Busses nicht mehr möglich macht. Mit acht Gegenstimmen und drei Befürwortungen entschied sich der Rat schließlich gegen diese zweite Querungshilfe und schlug eine Alternative vor: Das Staatliche Bauamt soll ein Brechen der geraden Augsburger Straße mit leichten Verschränkungen zur Verkehrsberuhigung prüfen.
Der Verkehr innerorts macht auch an anderer Stelle Probleme: Von Immelstetten kommende Lastwagen fahren nicht, wie die Beschilderung zeigt, links über die Kapellenstraße zu der überörtlichen Verbindungsstraße St2027, sondern – wahrscheinlich vom Navigationsgerät so gelenkt – geradeaus durch die Schulstraße in die überaus enge Raiffeisenstraße. Dort kam es wiederholt zu Beschädigungen eines Gebäudes, dessen Dach leicht in die Kurve hineinragt. Nach Rücksprache mit der Polizei wurde beschlossen, ein Durchfahrverbot für Lkw mit dem Zusatz „Anlieger frei“aufzustellen.
Im Haushalt 2018 erwartet die Verwaltung ein Fehlbetrag von etwa 150 000 Euro, der durch Grundstückskäufe im Baugebiet Riedle entsteht. Dieser sich eventuell ergebende Fehlbetrag würde im Rahmen eines inneren Darlehens in erforderlicher Höhe durch die Sonderrücklage Kanal finanziert und baldmöglichst verzinst zurückbezahlt.
Der Rat beschloss mit einer Gegenstimme den Zuschuss für die BRH Rettungshundestaffel Augsburg und Umland e. V. in Höhe von 350 Euro. Das entspricht in etwa der Ausrüstung eines Hundeführers. In der Diskussion ging es um die Frage der Zuständigkeit und ob der Verein mit Sitz in Mittelneufnach nicht eine überregionale Aufgabe hätte. Andererseits wurde die Arbeit der Personensuche und -rettung als wichtige Leistung anerkannt, insbesondere, da auch die Schwabmünchner Polizeiinspektion die Rettungshundestaffel sehr positiv bewertet hat und sie in ihren Alarmierungsmöglichkeiten hinterlegte.
Bürgermeisterin Cornelia Thümmel informierte ferner, dass die Sanierung im Kindergarten Sonnenschein abgeschlossen ist. Sicherheitsmaßnahmen an Innentüren und der Eingangstüre sind installiert. Das Obergeschoß bekam einen neuen Bodenbelag und die Räume wurden frisch gestrichen. Außerdem ist jetzt die Webseite des Kindergartens mit einem eigenen Reiter in die der Gemeinde Mittelneufnach integriert.