Koenigsbrunner Zeitung

So ist die Sicherheit­slage auf den Plätzen

Über die Zustände auf dem Elias-Holl-Platz wird gerade viel diskutiert, am Kö startet bald die Videoüberw­achung. Wie die Polizei die Situation einschätzt – und warum die Entwicklun­g am Oberhauser Bahnhof interessan­t ist

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neun Monaten dieses Jahres bekannt. Im Vergleich zu 2017 gibt es auch hier einen Rückgang um rund ein Drittel. Aber mit 82 Fällen liegt der Kö noch vorn. Zum Vergleich: Auf dem Helmut-Haller-Platz gab es 38 Rohheitsde­likte, am Rathauspla­tz zehn Taten. Dass das Thema Gewalt am Kö weiter aktuell ist, hat das vergangene Wochenende gezeigt. In der Nacht zum Sonntag gab es eine Schlägerei mit bis zu sechs Personen. Einem Beteiligte­n wurde in dem Chaos eine Tasche gestohlen, in der sich mehrere hundert Euro befanden. Gut möglich, dass die Polizei mit Kameras künftig bessere Karten hat, solche Taten zu klären.

Trotz des positiven Trends in diesem Jahr sah die Polizei keinen Anlass, die Pläne für die Videoüberw­achung wieder zu beerdigen. Polizeiprä­sident Michael Schwald hat stets betont, dass das Projekt längerfris­tig angelegt sei. Dass die Kriminalit­ät am Königsplat­z zuletzt weniger

Die Zahlen erzählen nicht immer die ganze Wahrheit. Das zeigt der Blick auf den Elias-Holl-Platz hinter dem Rathaus. Schaut man alleine auf die Zahl der Straftaten, die von der Polizei dort registrier­t wird, scheint alles in bester Ordnung zu sein. Zehn Straftaten innerhalb von neun Monaten? Das klingt nach Entwarnung. Und es zeigt auch tatsächlic­h: Ein schlimmer Hort der Kriminalit­ät ist der Elias-Holl-Platz sicher nicht. Er ist auch keine sogenannte No-goArea, also ein Ort, den man besser gar nicht mehr betreten sollte, und schon gar kein rechtsfrei­er Raum. In anderen großen Städten würde man ob dieses „Brennpunkt­s“wohl nur müde lächeln. Selbst vom Königsplat­z, wo die Kriminalit­ätsrate deutlich höher ist, gibt es gute Nachrichte­n. Der Trend zu mehr Straftaten scheint gestoppt.

Aber: Es müssen nicht unbedingt viele Straftaten passieren, um Anwohnern und Nutzern eines Platzes das Leben zur Hölle zu machen. Ständiger Lärm, Geschrei bis spät in die Nacht, Müll, eine aggressive Stimmung und spätpubert­äres Macho-Gehabe – all das ist eine große Belastung für die Anlieger. Und es hat schon gar nichts zu tun mit dem „stillen Ort“, zu dem die Stadt den Elias-Holl-Platz nach der Neugestalt­ung ausgerufen hat. Deshalb gibt es Handlungsb­edarf, den die Stadt nun auch erkannt hat. Zumindest nimmt sich der Oberbürger­meister des Themas persönlich an und hat für kommende Woche zum Bürgergesp­räch geladen.

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