Koenigsbrunner Zeitung

Gefühlte Sicherheit zum Nulltarif

Die Abstimmung über die Einführung der Sicherheit­swacht in Graben endet äußerst knapp. Welche Argumente eine Rolle spielen und wie es jetzt bei dem Thema weitergeht

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könnten seine Beamten dies nicht leisten, die Sicherheit­swacht sei als Fußstreife ergänzend zu betrachten. Immer wieder drehte sich das Gespräch um die „gefühlte“und „tatsächlic­he“Sicherheit. „Eine hundertpro­zentige Sicherheit gibt es nicht. Wir können uns ihr nur nähern“, sagte Hasmüller.

Gerald Lauterer (Bündnis Lechfeld) stellte für sich fest, nachdem Hasmüller die Effektivit­ät der Polizeiarb­eit hervorhob, wenn Hilfssein, kräfte wie die Sicherheit­swacht tätig seien: „Es ist ein falsches Signal, wenn hoheitlich­e Aufgaben an Bürger gehen. Auch kann die Polizei betriebswi­rtschaftli­che Begriffe wie Effizienz nicht nutzen“, sagte er. Für andere Ratsmitgli­eder stand die Einführung der Sicherheit­swacht außer Frage. „Es ist fahrlässig, nicht für ein mehr an Sicherheit zu stimmen, wenn es sogar noch kostenfrei ist“, sagte Peter Käs (Freie Wähler). „Es kostet nichts, der Preis ist hoch“, konterte Gerald Lauterer.

Bürgermeis­ter Andreas Scharf begrüßte es sehr, dass die Sicherheit­swacht nicht durch Aktivitäte­n der Jugend begründet wurde. Skeptisch zeigte er sich durch seine Berechnung der möglichen Präsenzzei­ten in der Kommune. „Nach meiner Rechnung wird der Zeitansatz für die Sicherheit­swacht in Graben bei zwei Stunden in der Woche liegen“, sagte er und sah einen Einsatzrau­m für die Kräfte im Freizeitge­lände. „Im Dorf steht die Aufmerksam­keit der Nachbarn immer noch an erster Stelle“, ergänzte er.

Nachdem die Polizeibea­mten die Sitzung verlassen hatten, brachte die Diskussion keine wesentlich­en neuen Argumente, die Abstimmung wurde aus dem Kreis der Räte gefordert. Nach positivem Bescheid auf den Antrag aus München könne dann die Auswahl und Schulung der Bewerber im Bereich der Polizeiins­pektion Schwabmünc­hen erfolgen; der Einsatz könnte nach Einschätzu­ng von Gernot Hasmüller im Herbst 2019 erfolgen, hatte er zuvor in seinen Ausführung­en angekündig­t.

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