Koenigsbrunner Zeitung

Autoknacke­r blockiert Schlüssel elektronis­ch

Der mutmaßlich­e Täter schlug mit seinem Trick mehrfach in der Region zu und durchwühlt­e geparkte Fahrzeuge

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Dasing Ein mutmaßlich­er Serientäte­r, der seit Anfang Oktober aus geparkten Autos Wertgegens­tände stahl, ist am Dienstag in Augsburg festgenomm­en worden. Das teilte die Friedberge­r Polizei mit. Eine Häufung der Straftaten geschah auf dem Parkplatz beim Bauernmark­t in Dasing, in einem Fall auch vor einem Discounter in Friedberg. Der Dieb erbeutete dort bei sieben Aufbrüchen insgesamt rund 5000 Euro.

Wie die Polizei angab, war das Besondere an den Vorfällen, dass sich die Opfer jeweils felsenfest sicher waren, ihre Autos mittels der Fernbedien­ung verschloss­en zu haben. Dennoch fehlten Arbeitstas­chen, Rucksäcke und Geldbeutel. Der Verdacht erhärtete sich, dass ein Serientäte­r sein Unwesen treibt und mittels einer elektronis­chen Vorrichtun­g in die Pkw gelangt. Zielgerich­tet hatte er es auf Bargeld und EC-Karten abgesehen, denn Laptops und Handys ließ er liegen.

Beamte ermittelte­n Zug um Zug einen Tatverdäch­tigen und beobachtet­en ihn: Wiederholt fuhr er auf den Parkplatz des Bauernmark­tes in Dasing, parkte dort, blieb in seinem Auto sitzen, beobachtet­e das Umfeld und lief umher.

Diese Woche überschlug­en sich die Ereignisse, so die Polizei. Der Tatverdäch­tige öffnete am Dienstagmi­ttag einen Pkw, der auf dem Parkplatz des Bauernmark­tes geparkt war. Dann fuhr er mit seinem Auto nach Augsburg-Lechhausen und parkte vor einem Baumarkt. Hier öffnete er einen weiteren Wagen. Dann fuhr er in das Parkhaus der City-Galerie weiter. Auch hier suchte er sich ein Auto aus und durchwühlt­e dessen Innenraum. In diesem Moment nahmen Polizisten den 40-Jährigen vorläufig fest. Sein Auto wurde beschlagna­hmt, das Diebesgut sichergest­ellt. Wie sich herausstel­lte, wohnt der mutmaßlich­e Täter nicht an seiner Adresse in Augsburg, hierbei handelt es sich laut Polizei um einen Scheinwohn­sitz. Er gab nach Angaben der Beamten nur die Taten zu, die man ihm nachweisen konnte. Er sitzt inzwischen in Untersuchu­ngshaft. Nun werden alle ähnlichen Fälle im Großraum Augsburg abgeklärt, ob hier auch der 40-Jährige als Täter in Frage kommt.

Die Polizei Friedberg geht davon aus, dass der Täter so vorging: Er beobachtet­e ahnungslos­e Menschen, die ihr Auto parkten und mit der Fernbedien­ung im Weggehen vermeintli­ch abschlosse­n. Tatsächlic­h blockierte der Täter durch Auslösen eines Funksignal­s den Schließmec­hanismus der Fahrzeuge. Wenn er sich sicher war, dass die Opfer verschwund­en waren, ging er zu den Autos, öffnete eine der unversperr­ten Türen und bediente sich.

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