Kleine Kostenstellen mit großen Auswirkungen
Manche Investitionen der Stadt sind nur auf den ersten Blick unscheinbar, haben aber durchaus Gewicht
Königsbrunn Schulsanierungen oder Verkehrsprojekte erregen in einer Stadt das meiste Aufsehen. Allerdings kommt auch mit den kleineren Anschaffungen im Hintergrund einiges an Geld zusammen. Den Stadträten wurden zuletzt zwei Bereiche vorgestellt, wo mit vergleichsweise geringen Investitionen gearbeitet wird. Diese sind aber trotzdem sehr bedeutsam für die Arbeit der Stadt.
Stephanie Detke, Leiterin des Betriebshofes, hatte Anfragen der Räte zu beantworten: Sie hatte um Geld für einen neuen Bremsenprüfstand auf dem Betriebshof beantragt. Zudem kommen alljährlich Kosten für Neuanschaffungen für den Fuhrpark. Einige Stadträte fragten sich: Braucht es das? Detke präsentierte ihre Argumente und konnte belegen: Ja, das braucht es.
Ein neuer Bremsenprüfstand schlägt für die Stadt mit 40 000 Euro zu Buche. Die Neuanschaffung sei nötig, weil die bestehende Anlage nicht mehr nachgerüstet werden kann. Betreut würden die 80 Fahrzeuge der Stadt, weil einige davon jedes Jahr geprüft werden müssten, kämen 62 reguläre Prüfungen zustande. Zudem werde der Stand immer wieder für Kontrollen benutzt, wenn bei den Fahrzeugen TÜVTermine anstehen.
Wenn man ohne Stand auskommen müsse, resultiere dies in Mehrarbeit und längeren Standzeiten. „Die Stellen von TÜV und Dekra in Königsbrunn haben keine LkwPrüfstände“, sagte Detke. Um die Überprüfungen zu machen, müsse man entweder bei Firmen vorfahren, die solche Einrichtungen haben, was wiederum die Terminvereinbarung erschwere. Oder man müsse nach Klosterlechfeld oder Augsburg fahren, wo die Prüfanlagen auch Lastwagen abfertigen können.
Das ist durchaus problematisch: Ein Feuerwehrfahrzeug, das in Augsburg beim TÜV steht, sei in Königsbrunn im Notfall nicht einsetzbar. „Wenn es bei uns steht, kann man die Prüfung schnell unterbrechen und das Auto kann in den Einsatz“, sagte Detke. Auch für die Mitarbeiter des Betriebshofes wären die Fahrten zu Prüfständen eine Störung im Ablauf. Zudem stellte Detke eine langfristige Planung für die laufende Erneuerung des Fuhrparks vor und stellte dar, wie sich die Beanspruchung der einzelnen Fahrzeuge auf die Lebensdauer auswirken. So komme es zustande, das jedes Jahr ein oder mehrere neue Fahrzeuge angeschafft werden müssen.
Dabei wies sie auch darauf hin, dass man den Markt für Elektrofahrzeuge im Auge behalte. Allerdings gebe es wenige Modelle, die mit einer Anhängerkupplung aufwarten. Und die, die es gebe, hätten extrem teure Kosten fürs Leasing der Batterie. „Nächstes Jahr kommen wieder einige neue Modelle auf den Markt. Auch die schauen wir uns an, ob etwas für uns Sinnvolles dabei ist“, sagte Detke.
Insgesamt 180000 Euro investiert die Stadt im kommenden Jahr in ihre digitale Infrastruktur. Die Stadt betreibt 185 Rechner in den Behörden und mehr als 400, wenn man alle Einrichtungen wie Schulen einschließt. Manfred Birling stellte in seinem Vortrag einige Neuanschaffungen vor. Zum Beispiel durchläuft die Stadt ein Zwölf-Punkte-Programm, das vom Freistaat Bayern gefördert wird, und mit dem die Systemsicherheit verbessert werden soll. Birling verwies auf Fälle in der jüngeren Vergangenheit, wo zum Beispiel die Rechner des gesamten Klinikums von Fürstenfeldbruck von einem Virus lahmgelegt wurden. Um solche Risiken zum Beispiel für die Wasserversorgung auszuschließen, muss die Sicherheit immer auf neuestem Stand sein. Zudem steht im kommenden Jahr eine Erneuerung des Schließsystems des Rathauses an. Die Türen können mit speziellen elektronischen Schlüsselanhängern bedient werden. Das alte System soll nun ersetzt werden durch eines, das auch zur Erfassung der Arbeitszeit eingesetzt werden kann.
Die Ausführungen überzeugten die Stadträte, sodass keine Einwände gegen die Anschaffungen erhoben wurden.