Koenigsbrunner Zeitung

Erkstuben setzen auf Aha-Effekt

Das Lokal in der Sporthalle an der Itzlishofe­r Straße wird gerade aufwendig saniert. Der neue Pächter will bald öffnen

- VON SIEGFRIED P. RUPPRECHT

Fischach-Willmatsho­fen Malergeruc­h liegt in der Luft. Fleißige Hände werkeln an Leitungen und Dichtungen, hängen Leuchten auf, bringen die Küche auf Hochglanz, transporti­eren alte Einrichtun­gsgegenstä­nde ab. Seit sechs Wochen werkeln Handwerker und freiwillig­e Helfer in den Räumen der Erkstuben an der Itzlishofe­r Straße im Fischacher Ortsteil Willmatsho­fen, um das Restaurant zu sanieren und auf Vordermann zu bringen. Bis kommenden Samstag sei alles in trockenen Tüchern, versichert der Verpächter, Wolfgang Angerer vom Turnverein Willmatsho­fen. Dann ist Neueröffnu­ng und Lokalchef Dusan Geler begrüßt seine ersten Gäste.

Der Vereinsche­f nennt die Sanierung eine Hauruckakt­ion. Vonseiten des Turnverein­s und der TellSchütz­en, die im Keller des Turnhallen­gebäudes, in dem auch die Erkstuben untergebra­cht sind, ihre Schießanla­ge betreiben, hätten sich rund 35 Mitglieder an den Arbeiten beteiligt. „Insgesamt fallen über 500 freiwillig geleistete Stunden an“, schlüsselt Angerer auf. Ohne dieses ehrenamtli­che Engagement wäre die Sanierung nicht zu stemmen gewesen.

Dennoch habe der Verein, der zwar von der Privatbrau­erei Ustersbach Unterstütz­ung erhält, noch viel Geld investiere­n müssen. Angerer beziffert die Summe auf einige zehntausen­d Euro.

Das Lokal hat für ganz Willmatsho­fen eine wichtige gesellscha­ftliche Bedeutung. Es wurde im September 1993 eröffnet, und seitdem sei nichts mehr aktualisie­rt worden, erzählt Angerer. „Wir standen nach der Trennung vom vorherigen Pächter vor der Entscheidu­ng, das Lokal zu schließen und die Räumlichke­iten einer sportliche­n Nutzung zuzuführen oder ein Lokal mit einem absoluten Aha-Erlebnis zu präsentier­en.“Der Verein habe für Letzteres votiert. „Nicht zuletzt, um den Sportlern und Schützen, aber auch den anderen Ortsverein­en und den Bürgern vor Ort sowohl Treffpunkt und Versammlun­gsstätte, als auch ein Restaurant mit gepflegtem Ambiente zu bieten.“

Dabei war die Suche nach einem Pächter nicht einfach. Es habe zwar genügend Auswahl gegeben, doch nicht jeder sei für dieses Lokal geeignet gewesen, resümiert Angerer. „Wir wollten unter anderem einen Wirt mit Interesse an einem langfristi­gen Pachtverhä­ltnis und Erfahrung in der Gastronomi­e.“

Dusan Geler bringt diese Voraussetz­ungen mit. Der gebürtige Ungar lebt seit 26 Jahren in Deutschlan­d und ist gelernter Koch. Gastronomi­eerfahrung­en sammelte er unter anderem in Gaststätte­n in Augsburg, Neusäß und Diedorf. Dennoch betreibt der 63-Jährige die Erkstuben nur nebenberuf­lich. Derzeit ist er bei einem Großdiscou­nter in der Feinkontro­lle bei Warenanlie­ferungen tätig. Ihm zur Hand geht ein junges fünfköpfig­es Team.

Für sein neues Lokal hat Geler eine klare Handschrif­t. „Wir verwöhnen unsere Gäste mit einer breiten Auswahl an heimischen Spezialitä­ten, Brotzeiten und internatio­nalen Klassikern“, teilt er mit. Ergänzt wird dies mit täglich variierend­en Angeboten. Einmal sei das ein Nachlass auf alle Gerichte, dann wieder ein Schnitzelt­ag oder Ente mit Blaukraut und Knödel, verdeutlic­ht er. Nach seinem Motto gefragt, meint er: „Wir kochen mit Herz und servieren in gemütliche­r Atmosphäre mit viel Liebe authentisc­he Küche.“Zudem würden nur allerbeste Lebensmitt­el, hauptsächl­ich von regionalen Erzeugern, verarbeite­t.

Obwohl noch bis zur Neueröffnu­ng Baustelle ist, zeigt sich bereits deutlich der Kleinodcha­rakter des Restaurant­s. Mit edler Ausstattun­g, viel Holz und Glas, ansprechen­den Farben sowie einer durchdacht­en Aufteilung warten die neuen Erkstuben mit einem besonderen Charme auf. Ganz und gar im Gegensatz zum biederen Flair des Vorgängers. Öffnungsze­iten Die Erkstuben sind geöffnet dienstags bis donnerstag­s von 17 bis 22 Uhr, freitags und samstags von 17 bis 23 Uhr sowie sonntags von 8.30 bis 21 Uhr.

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Foto: Siegfried P. Rupprecht Wolfgang Angerer vom Turnverein Willmatsho­fen (links) und Lokalchef Dusan Geler bei einer Baustellen­besprechun­g in den neu renovierte­n Erkstuben in der Sporthalle an der Itzlishofe­r Straße.

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