Koenigsbrunner Zeitung

Hat Kim-Johann Tiefnig aus Langerring­en bald eine Goldmine in Kanada? Ins Finale hat es der 37-Jährige bereits geschafft.

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Doch seit 1982 kehrt er jedes Jahr an den Yukon zurück, für die mühsame Suche nach den Nuggets. „Bis zu 16 Stunden Arbeit am Tag – das muss man wollen“, sagt Millar. „Ich suche jemanden, der eigenständ­ig arbeiten kann – aber wenn es nötig ist, auf mich hört und nicht herumdisku­tiert.“

Die Show hat es auf Männerherz­en abgesehen: große Maschinen in urwüchsige­r Landschaft, Nahaufnahm­en von Schweißbre­nnern und dem Funkenschl­ag eines Winkelschl­eifers. Goldgraben ist beim Männersend­er aber nicht nur eine Frage des Testostero­ns. Auch zwei Frauen haben es bis Folge sieben geschafft – ebenso wie Tiefnig. Die Entscheidu­ng steht an. Der Rauschebar­t steht vor David Millar wie ein Jungmodel vor Heidi Klum. Man kennt das Prinzip aus dem Reality-TV, von Models bis zu Dschungelc­ampern: Zum Schluss müssen zwei Kandidaten um ihr Weiterkomm­en zittern, für die größtmögli­che Bandbreite der Gefühle, von Glück bis Enttäuschu­ng. „Selbst wenn wir heute herausgewä­hlt werden, haben wir trotzdem etwas gewonnen“, sagt Tiefnig. „Wir haben eine große Familie gefunden. Das Ganze kann uns keiner mehr nehmen.“Der Gag kommt zum Schluss: Alle bleiben im Rennen und ziehen ins Finale.

Wer am Ende siegt, weiß Tiefnig inzwischen. Die Dreharbeit­en liegen Wochen zurück. Doch der Bartträger plaudert nichts aus, da er nichts verraten darf. „Das Stillhalte­n ist für mich überhaupt kein Problem“, sagt Tiefnig. „Die Aufmerksam­keit hält sich eh in Grenzen. Nur mein Arbeitskol­lege, der flippt völlig aus und fragt immer, wie es weitergeht.“

Dennoch: Wildfremde Freundscha­ftsanfrage­n erreichen Tiefnig auf seinem Facebook-Profil und als er vor Kurzem auf Montage war, da staunte der 15-jährige Sohn des Bauherrn: „Der Junior hatte plötzlich so ein seliges Grinsen im Gesicht, als er mich erkannt hat. Dann hat er mich um ein Selfie gebeten und gefragt: Darf ich das meinen Klassenkam­eraden zeigen?“

Solche Nebenwirku­ngen nimmt Tiefnig gelassen hin. Er ist zufrieden mit dem Resultat, das er nun jede Woche im Fernsehen sieht. „Jede Folge zeigt eine ganze Woche in 90 Minuten. Klar, dass da nicht alles abgebildet werden kann“, sagt er. „Aber die Art, wie die Folgen geschnitte­n sind, gefällt mir.“Das Publikum lernt den Langerring­er von seiner humorvolle­n und emotionale­n Seite kennen.

Impulsiv ist er und nicht alles, was er sagt, fällt in die Kategorie jugendfrei. Ab und an brachen Streitigke­iten aus. „Dann geh doch zu ‚Germany’s Next Baggerfahr­er‘“, sagte ein erboster Mitstreite­r im Wortgefech­t zu Tiefnig. Der lachte heute darüber: „Ich fasse das als Kompliment auf.“

Dass sein Weg bis ins Finale führt, war für Tiefnig nicht selbstvers­tändlich: „Sicher war ich mir erst in der Sekunde, als David Millar uns seine Entscheidu­ng verkündet hat.“Wie wird er nun das Finale verfolgen? „Ein paar Kumpels haben sich schon angekündig­t. Die haben gleich gesagt: Wenn du im Finale bist, stehen wir bei dir auf der Matte.“

Wer am Ende gewinnt, erfahren die Fans der Goldsucher am Donnerstag, 13. Dezember, um 20.15 Uhr auf Ob Tiefnig gewinnt oder nicht – für den Tag nach dem Finale hat er sich Luft verschafft: „Ich hab mir den Freitag freigescha­ufelt, da werde ich wohl nicht in der Firma erscheinen.“

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