Der Landkreis ist bald auch ein Spiel
Kinder und Jugendliche sollen das Augsburger Land anders kennenlernen. Worauf es bei einem Brettspiel ankommt
und wie weit er in den Norden reicht, antwortete ein Viertklässler ganz spontan: „Bis zum Nordpol.“
Eisbären in arktischer Umgebung wird es beim neuen Spiel sicherlich nicht geben. Dafür aber Wissenswertes aus den Bereichen Geschichte, Kultur, Kunst, Natur, Freizeit genauso wie Sehenswürdigkeiten. Die Sorge der Kreisräte im Schulund Kulturausschuss: Das Spiel darf nicht langweilig werden. Gefragt seien Elemente, die Spiellust fördern. Wie ein Brettspiel ablaufen könnte, ist unklar. Fest steht nur: Es soll auf das Augsburger Land zugeschnitten und individualisiert sein. Das lässt sich der Landkreis rund 20 000 Euro kosten. Damit die Konzeption leichter fällt, hat die Redaktion einige Ideen gesammelt.
Das Würfelspiel macht seit Jahrzehnten Spaß – jungen wie älteren Menschen. Der große Vorteil: Niemand muss eine lange Anleitung studieren. Das Prinzip sollte auch für das neue Augsburger-Land-Spiel gelten: einfach und
verständlich. nicht. Was sich bei „Risiko“abschauen lässt: Aufträge können die Spieler fordern.
Diese Karte kennt jeder: „Gehe in das Gefängnis. Begib Dich direkt dorthin. Gehe nicht über Los.“Wer spielt, kann mit Ereigniskarten gewinnen und verlieren – bis zuletzt ist Spannung garantiert. Sie könnten auch ein Landkreis-Brettspiel bereichern. Allerdings: Bahnhöfe und Wasserwerke sollten nicht zum Verkauf angeboten werden. Die sind Ladenhüter – keiner will sie haben, weil sie am Ende für viel Geld saniert werden müssen.
Daran scheiden sich die Geister: Erfinder sagen, dass Spiele nicht unbedingt pädagogisch wertvoll sein müssen. Stimmt: Wer nach dem Baujahr der Autobahnkapelle bei Adelsried oder nach der Höhe des Schwabmünchner Wasserturms fragt, wird von Kindern nur ein müdes Gähnen ernten. Anders ist es mit Charaktereigenschaften, die für ein Spiel nötig sind: Wer bei erfolgreich sein will, braucht Ausdauer und Geduld.