Missbrauch: Die Unsicherheit bleibt
Wie Frauen auf die sexuellen Übergriffe im Unterallgäu reagieren
Augsburg 21-mal wurden im vergangenen Jahr in Schwaben Frauen aus dem Nichts überfallen und vergewaltigt. Zuletzt gab es im Unterallgäu drei Übergriffe in nur drei Tagen. Ein Eritreer wird verdächtigt, in Egg an der Günz eine Frau auf einem Spazierweg und zwei weitere an einem Badesee in Babenhausen missbraucht zu haben.
Die Taten erschüttern das Sicherheitsgefühl von Frauen in der Region. „Wenn man auf dem Land nicht mehr sicher ist, wo dann?“, fragen sich viele. Tatsächlich unterscheidet sich die Wahrscheinlichkeit, Opfer einer Vergewaltigung zu werden, zwischen dem schwäbischen Land und der Stadt Augsburg nicht wesentlich. Zuletzt registrierte die Polizei in Augsburg eine Häufung von sexuellen Übergriffen im öffentlichen Raum. Seit Oktober wurden in der Innenstadt viermal Frauen bedrängt. Der Freiburger Polizeipsychologe Adolf Gallwitz macht für solche Taten die „Sexualisierung der Gesellschaft“und – wenn Zuwanderer die Täter sind – auch ein „problematisches Frauenbild“verantwortlich. Die Frauen im Unterallgäu wollen sich trotz der erschreckenden Taten ihre Gewohnheiten nicht nehmen lassen, wie sie in unserer großen Reportage auf der Dritten
Seite erzählen. Dort lesen Sie auch, was eine Opferanwältin Frauen rät und weshalb man die Polizeistatistik nicht vorschnell deuten sollte. (sari)