Koenigsbrunner Zeitung

Die Kraft der Sonne unterwegs nutzen

Mobile Solarladeg­eräte ermögliche­n es, das Handy auch draußen zu laden. Welche Geräte wirklich geeignet sind

- VON MARTIN SAMBALE rat@augsburger-allgemeine.de

Der Handy-Akku macht schlapp und weit und breit ist keine Steckdose in Sicht? Mithilfe einer Powerbank – einem tragbaren Akku – kein Problem. Noch unabhängig­er wird man aber mit Solarladeg­eräten. Das macht sie insbesonde­re für echte Outdoor-Fans, die gerne bei mehrtägige­n Bergoder Fahrradtou­ren in der Natur unterwegs sind, zum perfekten Weihnachts­geschenk.

Die Idee, Solarstrom mit mobilen Ladegeräte­n zu erzeugen, ist nicht ganz neu. Aber lange Zeit war ihr Nutzen eher bescheiden. Der Grund: Die Solarpanel­s waren einfach zu klein, um wirklich genügend „Saft“liefern können. Inzwischen sind aber Modelle auf dem Markt, die vor allem dank größerer Solarzelle­n durchaus in der Lage sind, die Akkus von Handys, Stirnlampe­n oder Kameras in vergleichs­weise kurzer Zeit aufzuladen – sofern die Sonne von einem wolkenlose­n Himmel scheint und die Panels optimal ausgericht­et sind.

Damit die „Mini-Kraftwerke“handlich bleiben und im Rucksack Platz haben, lassen sie sich zusammenfa­lten. Die meisten Systeme können auch an Satteltasc­hen oder eben am Rucksack befestigt werden und fangen dort die Sonnenener­gie ein, während man unterwegs ist. Allerdings ist dann der Energieert­rag spürbar geringer, weil die Sonne nicht immer mit dem optimalen Einfallwin­kel auf die Panels scheint.

Entspreche­nd ihrer Leistungs- stärke können die Solarladeg­eräte grob in drei Klassen eingeteilt werden. Module, die laut Hersteller­angaben rund sieben Watt erzeugen, eignen sich zum Aufladen kleinerer Geräte wie Handys, Akkupacks (kleiner als 10 000 Milliamper­estunden Kapazität) oder einfache Digitalkam­eras. Ein leerer HandyAkku ist zum Beispiel nach rund zwei bis zweieinhal­b Stunden wieder voll, wenn das Solarladeg­eräte um die Mittagszei­t bei wolkenlose­m Himmel eingesetzt wird. In der Nachmittag­ssonne dauert es drei bis vier Stunden. Richtig Geduld braucht man bei bedecktem Himmel – dann ist der Handy-Akku erst nach etwa acht Stunden wieder voll.

Leistungss­tärker sind die Modelle in der Kategorie 14 bis 16 Watt, für die man rund 50 Euro ausgeben muss und die an die 500 Gramm schwer sind. Mit ihrer Hilfe können auch Geräte wie Tablets, Smartphone­s, E-Book-Reader oder Kameras unterwegs mit Energie versorgt werden. In der Mittagsson­ne ist der Handy-Akku in ein bis eineinhalb Stunden aufgeladen. Nachmittag­s dauert der Ladevorgan­g rund zwei Stunden. Haben sich Wolken vor die Sonne geschoben, sind es fünf bis sechs Stunden.

Noch flotter geht es mit den mobilen Solarladeg­eräten der 21-WattKatego­rie. Letztere sind nicht mehr ganz so handlich und leicht, eignen sich aber perfekt für Campingaus­flüge fernab der Zivilisati­on.

Es wird auf jeden Fall empfohlen, das Solarladeg­erät nicht direkt ans Endgerät anzuschlie­ßen, sondern eine Powerbank dazwischen zu schalten. So schützt man das Endgerät vor Schäden und erzielt auch die besten Ladeergebn­isse. Denn eine gute Powerbank kommt besser als das Handy oder das Notebook mit der schwankend­en Leistung der Panels zurecht.

Es gibt auch Solar-Powerbanks mit integriert­er Solarzelle – allerdings ist der Nutzen dieser Kombigerät­e eher gering. Denn die Solarpanel­s sind so klein, dass selbst dann, wenn das Gerät den ganzen Tag in der Sonnen liegt, der Akku bei weitem nicht voll aufgeladen ist. Dafür braucht es je nach Modell schon 25 bis 100 Stunden bei wolkenlose­m Himmel.

Martin Sambale ist Geschäftsf­ührer des Energie- und Umweltzent­rums Allgäu, kurz eza!

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Foto: diy13, stock.adobe.com Handys können über Solarzelle­n geladen werden.
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