Der Weckruf der Wirtschaft
Die Stadt Augsburg ist Gesellschafterin der Messe Augsburg. Insofern besteht sehr wohl ein Abhängigkeitsverhältnis. Wenn nun Messe-Geschäftsführer Gerhard Reiter seine Kritik an der derzeit gültigen Plakatierungsregelung in der Stadt derart offen formuliert, ist dies auf alle Fälle bemerkenswert. Der Ärger unter den Messeveranstaltern ist groß.
Die Reaktionen von AFAG und Messe GmbH zeigen auf, wie praxisfremd die geltende Handhabe ist. Wirtschaftsunternehmen wollen für Ausstellungen und Messen auf den gut gemachten Edelstahlträgern werben, doch dies dürfen sie nicht. Was dann als alternative Werbeflächen angeboten wird, ist den Messe-Machern in der Gesamtheit zu teuer. Sie nehmen das Angebot nicht wahr. Es fehlt unterm Strich nicht nur Werbung, es geht auch die Präsenz von Veranstaltungen im Stadtbild verloren. Aussteller und Besucher einer afa oder einer „Jagen und Fischen“könnten sich durchaus fragen, warum eigentlich in der Stadt Augsburgs selbst so wenig für die jeweiligen Ausstellungen geworben wird. Darunter leidet die öffentliche Wahrnehmung. Die Politik macht es sich viel zu leicht, auf einen Stadtratsbeschluss zu verweisen. Da sich der Beschluss in der Praxis als ungeeignet zeigt, muss nachgebessert werden. Das Wort der Wirtschaft ist in dieser Frage unüberhörbar zu vernehmen. Es kann als Weckruf verstanden werden.