Koenigsbrunner Zeitung

Der Weckruf der Wirtschaft

- VON MICHAEL HÖRMANN moeh@augsburger-allgemeine.de

Die Stadt Augsburg ist Gesellscha­fterin der Messe Augsburg. Insofern besteht sehr wohl ein Abhängigke­itsverhält­nis. Wenn nun Messe-Geschäftsf­ührer Gerhard Reiter seine Kritik an der derzeit gültigen Plakatieru­ngsregelun­g in der Stadt derart offen formuliert, ist dies auf alle Fälle bemerkensw­ert. Der Ärger unter den Messeveran­staltern ist groß.

Die Reaktionen von AFAG und Messe GmbH zeigen auf, wie praxisfrem­d die geltende Handhabe ist. Wirtschaft­sunternehm­en wollen für Ausstellun­gen und Messen auf den gut gemachten Edelstahlt­rägern werben, doch dies dürfen sie nicht. Was dann als alternativ­e Werbefläch­en angeboten wird, ist den Messe-Machern in der Gesamtheit zu teuer. Sie nehmen das Angebot nicht wahr. Es fehlt unterm Strich nicht nur Werbung, es geht auch die Präsenz von Veranstalt­ungen im Stadtbild verloren. Aussteller und Besucher einer afa oder einer „Jagen und Fischen“könnten sich durchaus fragen, warum eigentlich in der Stadt Augsburgs selbst so wenig für die jeweiligen Ausstellun­gen geworben wird. Darunter leidet die öffentlich­e Wahrnehmun­g. Die Politik macht es sich viel zu leicht, auf einen Stadtratsb­eschluss zu verweisen. Da sich der Beschluss in der Praxis als ungeeignet zeigt, muss nachgebess­ert werden. Das Wort der Wirtschaft ist in dieser Frage unüberhörb­ar zu vernehmen. Es kann als Weckruf verstanden werden.

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