Polizei klärt offenbar sexuelle Übergriffe auf Frauen
Mehrere Angriffe auf Frauen haben zuletzt für Verunsicherung gesorgt. Nun gibt es einen Tatverdächtigen
Zuletzt hatten mehrere sexuelle Übergriffe auf Frauen in Augsburg für Verunsicherung gesorgt. Nun kann die Polizei nach Informationen unserer Redaktion einen Ermittlungserfolg verbuchen. Demnach gelten mehrere Fälle jetzt als aufgeklärt. Verantwortlich dafür soll, so der Verdacht, ein 29-jähriger Mann aus Gambia sein. Er sitzt bereits in Untersuchungshaft, weil er Mitte November nahe dem Klinikum eine Frau überfallen und geschlagen hat und noch am selben Tag von Polizisten festgenommen wurde.
Der Gambier soll unter anderem auch für eine Tat vom 10. November verantwortlich sein. Eine Frau war an diesem frühen Samstagmorgen gegen 4.40 Uhr auf dem Weg nach Hause, als sie das Opfer eines ihr unbekannten Mannes wurde. Im Hof eines Anwesens am Klinkerberg wurde sie von dem Mann nach Polizeiangaben „in mutmaßlich sexueller Absicht angegangen und gepackt“. Die 22-Jährige wehrte sich dagegen aber massiv. Der Mann ließ deshalb von ihr ab und flüchtete stadteinwärts. Eine Fahndung nach dem Täter verlief zunächst ergebnislos. Die Frau wurde laut Polizei leicht verletzt.
Bei den Ermittlungen der Polizei sollen unter anderem DNA-Spuren eine Rolle spielen. Konkret in Verdacht haben die Ermittler den 29-Jährigen offenbar bei mindestens vier bislang nicht geklärten sexuell motivierten Übergriffen. Dass es in den Fällen nicht zu einer Vergewaltigung kam, ist nach Einschätzung der Polizei womöglich nur den jeweiligen Umständen zu verdanken. Matthias Nickolai, der Sprecher der Augsburger Staatsanwaltschaft, äußert sich auf Anfrage unserer Redaktion aufgrund der laufenden Ermittlungen zurückhaltend. Er bestätigt aber, es gebe „konkrete Anhaltspunkte“, dass der 29-jährige Gambier für weitere Übergriffe auf Frauen verantwortlich sein könnte. Das sei Gegenstand der „aktuellen Ermittlungstätigkeit“.
Den Überfall auf die Frau am Klinikum hatte der Mann bereits zugegeben. Der Überfall hatte sich abends gegen 20 Uhr an der dortigen Straßenbahnhaltestelle abgespielt. Die Frau hielt ihr Mobiltelefon in der Hand. Der ihr fremde Mann ging plötzlich auf sie zu und versuchte, ihr das Handy zu entreißen. Polizeisprecher Stefan Faller sagte damals: „Bei dem Angriff wehrte sich die junge Frau mit allen Kräften, wobei sie vom Täter durch Schläge ins Gesicht verletzt wurde.“Der Täter ließ aufgrund der Gegenwehr von der Frau ab und flüchtete.
Die Polizei startete sofort eine Fahndung und traf im nahe gelegenen Kobelweg auf einen Mann, der so aussah, wie vom Opfer beschrieben. Den Angaben zufolge hatte er auch sichtbare Spuren an den Händen und an seiner Kleidung, die mit dem Tathergang übereinstimmen. Der 29-jährige Gambier war nach Informationen unserer Redaktion in dem neuen Asylheim im Gebäude der ehemaligen Schuhhandelsfirma Leiser untergebracht. Das Heim dort, eine Außenstelle des sogenannten Ankerzentrums in Donauwörth, ist erst kürzlich eröffnet worden. Rund 50 Menschen – überwiegend aus der Türkei, Gambia und Nigeria – sind dort zunächst eingezogen.
Der Gambier habe bei dem gescheiterten Überfall auf die Frau beim Klinikum aus Geldnot gehandelt, sagt sein Rechtsanwalt Helmut Linck. Er habe in Italien eine Frau und ein Kind und wollte an Geld kommen, um dorthin reisen zu können. Zu möglichen weiteren Taten, die seinem Mandanten vorgeworfen werden, wollte der Anwalt zunächst keinen Kommentar abgeben.
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