Alles begann mit einer Krebserkrankung
Seit 25 Jahren wird in Graben für den guten Zweck gesungen
Graben Am dritten Adventssonntag, 16. Dezember, 17 Uhr, findet wieder das traditionelle Adventssingen in Graben statt – und das bereits zum 25. Mal.
Hans-Jürgen Neseker, ehemals Mitglied der Lechfeldsänger und Zweiter Vorstand des MGV Liederkranz Klosterlechfeld, blickt im Gespräch mit unserer Zeitung auf die vergangenen 25 Jahre zurück und erzählt, wie es zu dieser Veranstaltung gekommen war.
„1993 erkrankte mein Enkel mit fünf Jahren an Krebs und kämpfte ein halbes Jahr in der Augsburger Kinderklinik ums Überleben“, berichtet Neseker. „Die Hilfe auf Station und die Betreuung der Kinder und Eltern war so wohltuend, dass ich versprochen habe, dies zu unterstützen.“
Ausgehend von diesem privaten Erlebnis riefen die Lechfeldsänger gemeinsam mit dem MGV Liederkranz das Adventssingen als Benefizveranstaltung für krebskranke Kinder ins Leben – ohne Eintritt, aber Spenden sind erbeten.
Neseker wohnte damals in Graben und war auch als Pfarrgemeinderat aktiv, so bot sich die Grabener Pfarrkirche St. Ulrich und Afra für diese besinnliche Einstimmung auf die Weihnachtszeit an.
Am 18. Dezember 1994 luden die Lechfeldsänger zum ersten Mal zum Adventssingen in die Pfarrkirche ein. Es sang damals der MGV Liederkranz Klosterlechfeld, die Singolder Saitenmusi und Instrumentalensembles des Musikvereins Graben musizierten.
Winfried Zimmermann aus Großaitingen las Geschichten zur Vorweihnachtszeit, Hans-Jürgen Neseker übernahm die Moderation. Die Benefizveranstaltung war ein großer Erfolg und zog zahlreiche Besucher an. So ergab die Premiere einen Erlös von 1100 D-Mark.
Der Spendenbetrag ging in den ersten Jahren an die Elterninitiative krebskranker Kinder Augsburg Lichtblicke e. V., die 1985 von betroffenen Eltern und Mitarbeitern der Augsburger Kinderklinik gegründet wurde. Seit 2001 wird auch der Bunte Kreis bedacht und der Spendenbetrag geteilt. In den 25 Jahren des Adventssingens kamen rund 20000 Euro zusammen, die krebs-, chronisch- und schwer kranken Kindern und Jugendlichen und ihren Familien zugutekamen, „was uns sehr freut und auch stolz macht“, so Organisator Hans-Jürgen Neseker.
Jedes Jahr fragt er an, wer beim Adventssingen mitmachen möchte. Dabei achtet er stets auf ein vielfältiges adventliches Programm, das sich nicht nur in der Auswahl der Musikstücke, sondern auch in den unterschiedlichen Instrumentalund Vokalensembles zeigt.
Zu den Mitwirkenden der vergangenen 25 Jahre gehören neben dem MGV und der Singolder Saitenmusi auch die Stubenmusi Hahn, der Haunstetter Dreigesang, der Großaitinger Frauenvier- und Frauendreigesang, D’Hennapicker, Rosi Hartl, Elisabeth Lidl, Michaela Knie, Instrumentalisten des Musikvereins Graben und der Chorleiter des MGV, Alexander Krumm, mit seiner Klarinette.
Gesungen und gespielt werden zumeist adventliche alpenländische Volksweisen, beliebt sind auch Lieder von Lorenz Maierhofer und klassische Stücke. Hans-Jürgen Neseker führt durch das Programm und trägt stimmungsvolle Gedanken zum Advent vor. Traditionell geleiten nach dem einstündigen Programm in der Kirche Trompeter des Musikvereins Graben, die aus den Fenstern der Alten Schule gegenüber spielen, die Besucher mit Bläserklängen nach Hause.
Das Jubiläums-Adventssingen am 16. Dezember gestalten der MGV Liederkranz Lechfeld, das Bläserensemble D’Hennapicker, die Singolder Saitenmusi, die Bläsergruppe Graben, ein Männerdreigesang des MGV, ein Duo aus Klarinette und Klavier und die Gesangssolistin Sigrun Fernsemer.