Radikal umdenken
Zu „Druck auf die Bahn wächst“(Seite 1) vom 17. Dezember:
Nur mit kleinen Änderungen fährt der Bahn- und der Straßenverkehr an die Wand. Es muss radikal umgedacht werden. Neue Gleise für Bahn und Güterverkehr. Lkw runter von der Straße! Dann gewinnen beide. Macht doch ein einziger Lkw an den Straßen mehr kaputt als 70 000 Autos und verschuldet somit hauptsächlich die Staus und die Baustellen. Schuld sind alle Beteiligten. Die Angestellten streikten bei der ohnehin unzuverlässigen Bahn so lange, bis der letzte Güterwaggon auf den Lkw umgeladen wurde. Die Politik propagierte vor 50 Jahren, dass der damals wesentlich geringere Güterverkehr von der Straße auf die Schiene kommen muss und der Brennerbasistunnel gebaut werden soll. Statt neue Gleise für den Güterverkehr zu bauen, wurden Strecken stillgelegt. Die kleine Schweiz wollte sich an den Kosten der deutschen Zubringerzugstrecken für ihren Alpentransfertunnel beteiligen, wir wollten nichts. Die Italiener und Österreicher haben den Brennerbasistunnel schon fast fertig, aber wir werden wohl noch 214 Jahre für den Zubringer durchs Inntal brauchen. Genau so lange, wie wir noch rechnerisch für die Stromautobahnen von Nord nach Süd brauchen. 6000 km fehlen hier noch und 28 km wurden letztes Jahr gebaut. Was nützen uns Braunkohle-elektroautos, wenn diese im Stau stehen. Die Politiker wissen das, aber jeder denkt an die nächsten Wahlen. Hans Niedermair, Stadtbergen