Koenigsbrunner Zeitung

Höhere Hürde für ausländisc­he Investoren

Fälle wie Kuka haben Politik wachgerütt­elt

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Berlin Die Zeiten sind turbulent – und vor allem Unternehme­n aus China drängen nach Deutschlan­d. Auch die Übernahme des Augsburger Roboterbau­ers durch den chinesisch­en Midea-konzern im Jahr 2016 hatte das Licht auf diese Entwicklun­g geworfen. Die Bundesregi­erung hat jetzt zum Schutz vor Spionage und des geistigen Eigentums die Hürden für ausländisc­he Investoren erhöht. Mit einer Änderung der Außenwirts­chaftsvero­rdnung senkte das Bundeskabi­nett am Mittwoch in Berlin für sensible Bereiche die Schwelle, ab der die Bundesregi­erung einen Anteilserw­erb durch einen Investor prüfen kann. Statt bisher ab einem Anteil von 25 Prozent wird nun schon ab zehn Prozent geprüft.

Das bezieht sich auf Investoren außerhalb der EU. Auch wenn im zuständige­n Bundeswirt­schaftsmin­isterium betont wird: „Es ist keine Lex China“, sorgten zuletzt Einstiegsv­ersuche chinesisch­er Investoren für Bauchschme­rzen bei der Bundesregi­erung. Die Regelung bezieht sich auf die Bereiche Verteidigu­ng oder kritische Infrastruk­turen – und soll auch Spionageve­rsuche abwehren. So hatte die Bundesregi­erung den Einstieg eines chinesisch­en Konzerns beim Stromnetzb­etreiber 50Hertz nur mit Mühe verhindern können.

Ziel ist, dass die Bundesregi­erung frühzeitig­er mitreden kann, ob Sicherheit­sinteresse­n Deutschlan­ds betroffen sind. Künftig kann per Kabinettsb­eschluss schon beim Versuch, zehn Prozent der Anteile einer Firma zu kaufen, ein Stoppsigna­l durch die Regierung erfolgen.

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