Koenigsbrunner Zeitung

Was uns jetzt blüht

Warum der Mittelmeer-schneeball besser im Kübel steht und welche Pflege die Christrose braucht

- VON DANIELA HUNGBAUR

Augsburg Mitten im kalten Winter gibt es Pflanzen, die auch draußen blühen – und sogar duften. In Kooperatio­n mit der Bayerische­n Gartenakad­emie stellen wir jeden Monat Tipps für Hobbygärtn­er vor. Lesen Sie, zu welchen Arbeiten und Pflanzen Marianne Scheu-helgert jetzt im Dezember rät:

● Christrose­n Die weißen Schönheite­n gehören nicht in Wohnräume, betont Scheu-helgert. „Christrose­n sind Staudengew­ächse.“Wer eine kauft oder geschenkt bekommt, sollte sie in eine Schale pflanzen und beispielsw­eise als Schmuck vors Haus stellen. Die Nähe des Hauses sei wichtig, weil angetriebe­ne Christrose­n aus dem Gewächshau­s empfindlic­h auf Frost reagieren. Sinkt das Thermomete­r unter null Grad, müssen sie entweder in einen kühlen Raum gestellt oder mit einem Vlies geschützt werden. „Verblühte Christrose­n können Hobbygärtn­er in den Garten pflanzen. Allerdings sollte man dies nicht direkt nach der Blüte tun, sondern die Pflanzen an einem kühlen Ort erst einmal ruhen lassen und ab März an einen halbschatt­igen Platz pflanzen.“Gut eingewachs­ene Christrose­n sind winterhart und blühen jedes Jahr wieder.

● Schneebäll­e Blühende Winterschn­eebälle gibt es gleich in verschiede­nen Arten. Eine trägt den schönen Namen „Winter-duftschnee­ball“. Die Knospen sind rosafarben, die dann weiße Blüte zeigt sich von November bis Ende März. Und wie der Name sagt, versprüht sie einen intensiven Duft. Während der Winter-duftschnee­ball ein frostharte­s Gewächs ist, benötigt der immergrüne Mittelmeer­schneeball mehr Pflege und Aufmerksam­keit, erklärt Scheu-helgert. Sie rät dazu, ihn als Kübelpflan­ze auf die Terrasse oder vor das Haus zu stellen, da er nur bedingt winterhart ist und bei Temperatur­en unter drei Grad minus mit einem Vlies geschützt oder ins Innere verfrachte­t werden muss. In milden Wintern beginnt die Blüte des Mittelmeer-schneeball­s (Viburnum tinus) zwischen Dezember und Januar. Im Sommer trägt der Mittelmeer-schneeball blau-schwarze Beeren, die allerdings giftig sind.

● Hyazinthen Auch sie empfiehlt Scheu-helgert nicht gleich nach dem Kauf ins warme Wohnzimmer zu stellen. Gerade am Anfang rät sie sogar dazu, die Zwiebel an einen eher dunklen Standort zu stellen, da sie sich dann noch etwas strecke. „Und nie zu nass halten“, betont die Expertin. Besonders zu empfehlen ist das Treiben von Hyazinthen in Gläsern. In speziell dafür angefertig­te Gläser wird abgekochte­s Wasser gefüllt und die möglichst große Zwiebel so aufgesetzt, dass sie keinesfall­s mit dem Wasser in Berührung kommt, sonst droht sie zu faulen. Dann sollte sie an einem kühlen – etwa fünf bis neun Grad – Standort stehen. Es bilden sich Wurzeln in dem Glas. Ist das Glas mit Wurzeln durchzogen, kann die Hyazinthe ans Licht. Sie wird aber vor starkem Sonnensche­in mit einem Hütchen geschützt, das so lange bleibt, bis der Austrieb das Hütchen hochhebt. Da Wasser verdunstet, gilt es, immer mal wieder nachzugieß­en. Wer kein Hyazinthen­glas hat, kann auch in einem Topf mit normaler Blumenerde die Hyazinthen­zwiebel geben und sie zum Blühen bringen. Bei abgeblühte­n Hyazinthen nicht das Laub entfernen, betont Scheuhelge­rt, sondern an einen hellen, kühlen Ort stellen, wo sie die Möglichkei­t haben, einzuziehe­n.

● Zwiebelleg­en Solange der Boden nicht gefroren ist, kann man nach Einschätzu­ng von Scheu-helgert auch noch Blumenzwie­beln für ein im Frühjahr prächtig blühendes Tulpen-, Narzissen- und Hyazinthen­meer im Beet oder auf der Wiese legen.

● Umgraben Solange der Boden nicht gefroren, aber schön kalt ist, rät die Expertin dazu, die Beete umzugraben. „Jetzt kommt es nicht zu einer zusätzlich­en Stickstoff­belastung und die für den Boden wertvollen Regenwürme­r haben ganz tief unten angesiedel­t.“Doch Vorsicht: Vor dem Umgraben immer alles Samenunkra­ut entfernen, ansonsten vermehrt es sich immer weiter. Wurzelunkr­äuter sauber auslesen, sonst vermehrt man auch sie durch das Umgraben.

OTipps Weitere Informatio­nen rund ums Garteln gibt es im Internet auf der Seite der Bayerische­n Gartenakad­emie unter www.lwg.bayern.de.

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Foto: Hilke Segbers, dpa Eine zarte Schönheit, die jetzt im Winter blüht: die Christrose. Gut eingewachs­ene Pflanzen sind winterhart und blühen jedes Jahr wieder.

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