Koenigsbrunner Zeitung

Die Hallen-spezialist­in

Fußballeri­n Mona Budnick gehört mit den Frauen des TSV Schwaben Augsburg zu den Favoriten bei der schwäbisch­en Hallenmeis­terschaft. Seit einiger Zeit ist ihr Team im Umbruch, doch ans Aufhören denkt die 30-Jährige noch nicht

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER

Drei Pokale räumten die Fußballeri­nnen des TSV Schwaben Augsburg im vergangene­n Jahr bei der Endrunde der schwäbisch­en Hallenmeis­terschaft in Günzburg ab – den für den Titelgewin­n, für die beste Torschützi­n und die beste Turnierspi­elerin. Die letzten beiden gingen an Mannschaft­sführerin Mona Budnick. Bevor sie mit ihrer Mannschaft nun die Titelverte­idigung angeht, sprach die 30-jährige Waffensyst­emoffizier­in über die vergangene Bayernliga­saison, ihre neuen Trainer und ihre Erwartungs­haltung für die Halle.

Die bisherige Bayernliga­saison ist nicht gut angelaufen. Derzeit liegt man mit Tabellenpl­atz elf auf einem Abstiegsra­ng. Wie ist die Stimmung im Team, bevor die Hallensais­on beginnt?

Budnick: Die allgemeine Stimmung bei uns ist sehr gut, trotz der eher ungewöhnli­chen Ergebnisse für uns, weil wir in den vergangene­n Jahren doch recht gut in der Regionalli­ga gespielt haben. Das ist etwas verblüffen­d, aber wir trainieren fleißig und sind alle heiß darauf, dass wir es in der Rückrunde besser machen.

Ein Wort zu Ihren neuen Trainern. Seit August sind Christoph Bauer und Martin Janyga für die erste Frauenmann­schaft bei Schwaben zuständig?

Budnick: Ich wollte mich am Anfang überrasche­n lassen, hatte aber von Spielerinn­en, die schon in deren Teams waren, nur Positives gehört. Und ich muss ganz ehrlich sagen, in der Art und Weise, wie sie trainieren, sind das die besten Trainer, die ich je hatte. Zusammen mit unserer Fitnesstra­inerin Eva Faßnacht ist das Team optimal aufgestell­t. Ich hatte schon viele gute Trainer, aber ich denke vom Gesamtpake­t sind wir schon ganz vorne dabei. Das ist wohl auch der Grund, warum es bei uns so ruhig ist. Für uns ist das wirklich ein Glücksgrif­f gewesen.

Woran liegt es dann, dass die Ergebnisse nicht stimmen?

Budnick: Vor ein paar Jahren waren wir alle noch im gleichen Alter, so zwischen Mitte und Ende 20, und hatten Claudia Schwarz, Carolin Graf oder Alexandra Demos im Team. Das waren alles gestandene und erfahrene Spielerinn­en. Wir waren über die Jahre hinweg eingespiel­t. Jetzt sind wir seit etwa zwei Jahren im Umbruch. Wir sind dabei, die Jungen zu integriere­n, viele ältere Spielerinn­en haben aufgehört. Ich denke, das braucht seine Zeit.

Also ist der Umbruch noch im Gange?

Budnick: Ja, denn die jungen Spielerinn­en sind halt auch mal nervös, wenn sie reinkommen. Bei 16- oder 17-Jährigen kann man nicht böse sein, wenn mal ein paar kleine Fehler passieren. Zuhause haben wir ja meistens unsere Tore geschossen und Punkte geholt. Aber wir müssen noch konstanter in unserem Abwehrverh­alten werden. Dann bin ich eigentlich recht zuversicht­lich, dass wir vom Potenzial her wieder oben angreifen können.

Mit welchen Gefühlen blicken Sie nun der Hallensais­on entgegen?

Budnick: Das Erreichen der Endrunde sollte immer unser Ziel sein. Wir sind ja technisch sehr stark. Es fehlt noch am Zusammensp­iel, doch in der Halle ist alles ein bisschen kleiner, da kann man sehr gute Leistun- erzielen. Unser Anspruch ist es, den Titel zu verteidige­n. Da gibt es nichts anderes.

Wie sehen Sie die Entwicklun­g in der Halle? Bei der schwäbisch­en Futsalmeis­terschaft brechen immer mehr Mannschaft­en weg. Man plant sogar, sie in diesem Jahr zum letzten Mal nach dem bisherigen Modus auszutrage­n?

Budnick: Über die Neuerungen der Regeln oder Änderungen bin ich meist leider nicht so richtig informiert. Außerdem bin ich eh nicht so ein Fan von Futsal. Mir hat das Spiel mit Rundumband­e viel besser gefallen. Es macht mir wesentlich mehr Spaß. Unsere ganze Mannschaft freut sich immer, wenn wir auf Turniere fahren, wo noch mit Rundumband­e gespielt wird. Dennoch ist nagen türlich Futsal die technisch schönere Sportart.

Was kommt in der Schwaben-frauen zu?

Halle

auf

die

Es ist es relativ schwer vorherzuse­hen, wo wir stehen. Man kann gar nicht so gezielt darauf trainieren mit einem Kader von 20 Leuten. Am Ende stehen nur fünf, und wenn man zwei Blöcke nimmt, höchstens zehn auf dem Platz. Deshalb ist es schwer einzuschät­zen.

Was ist für Sie das Besondere an der Endrunde der schwäbisch­en Hallenmeis­terschaft, die ja seit einigen Jahren in Günzburg ausgetrage­n wird?

Die Stimmung bei der Endrunde ist meist großartig. Wir haben natürlich auch immer das Glück, dass die Männer vor uns spielen. Ich weiß nicht, ob es so voll wäre, wenn der Damenberei­ch extra spielen würde. Das sieht man ja auch in den Vorrundent­urnieren. Trotzdem ist der Schwaben-block, in dem unsere vielen mitgereist­en Fans sitzen, immer einer der stärksten. Deshalb ist das für uns schon ein Highlight. Wir haben ganz klar das Ziel, wieder die Endrunde zu spielen. Für alle unsere Spielerinn­en ist das etwas, worauf sie in der Saison hinfiebern.

Wie sieht Ihr persönlich­er Blick in die Zukunft aus? Haben Sie selbst noch genügend Spaß am Fußballspi­elen?

Budnick: Das ist eine gute Frage, denn ich bin ja jetzt auch nicht mehr die Jüngste. Ich werde im Februar 31 Jahre alt. Ich hatte aber immer das Riesenglüc­k, dass ich nie größere Verletzung­en erlitten habe. Man merkt aber schon das ein oder andere Wehwehchen. Ich glaube, mir tun nach dem Spiel die Knochen immer noch einen Tag länger weh als den anderen. Aber solange ich spielen kann – und das klappt bisher noch ganz wunderbar – denke ich nicht ans Aufhören.

Und Erfahrung ist sowohl im Freien also auch in der Halle ja nicht das Schlechtes­te ...

Budnick (lacht): Ja, und ich kann mich auch noch erinnern, als ich 18 war und meine erste hundertpro­zentige Chance vergeben habe, war das Spiel für mich gedanklich schon gelaufen. Heute kann ich dreimal vorbeischi­eßen. Dann lache ich darüber und glaube trotzdem daran, dass ich meine Chance noch kriege. Das ist meiner Meinung nach auch der Unterschie­d zu den Jungen. Man lässt sich nicht mehr ganz so runterzieh­en, wenn mal irgendwas nicht funktionie­rt.

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Das Beste von hier. Für Sie.
 ?? Foto: Fred Schöllhorn ?? Mona Budnick und ihre glänzende Hallenausb­eute: Im Januar 2018 gewann sie mit dem TSV Schwaben das schwäbisch­e Frauen-finale und wurde zudem als Torschütze­nkönigin und beste Spielerin ausgezeich­net.Budnick:Budnick:
Foto: Fred Schöllhorn Mona Budnick und ihre glänzende Hallenausb­eute: Im Januar 2018 gewann sie mit dem TSV Schwaben das schwäbisch­e Frauen-finale und wurde zudem als Torschütze­nkönigin und beste Spielerin ausgezeich­net.Budnick:Budnick:

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