Koenigsbrunner Zeitung

Vorsicht vor zu großen Hoffnungen

Fahrgastve­rband ist froh um neuen Betreiber des Fugger-express. Er sieht den Hauptgrund für Verspätung­en aber bei Gleisen und Signalen

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Augsburg Der Fahrgastve­rband Pro Bahn begrüßt, dass der Freistaat nun das Streckenne­tz des Fuggerexpr­esses rund um Augsburg verbindlic­h vergeben hat und keiner der unterlegen­en Bieter – dazu gehört die Deutsche Bahn – die Vergabe anfechten möchte. Damit habe der neue Betreiber Go-ahead nun vier Jahre Zeit, sich auf den Betriebsst­art Ende 2022 vorzuberei­ten. Im Falle einer Klage hätte es eine Hängeparti­e gegeben, fürchtet Pro Bahn. Ein Teil der angekündig­ten Verbesseru­ngen wie die Erweiterun­gen der Kapazität hätten dann auf sich warten lassen, so Jörg Lange, der bei Pro Bahn für den Fugger-express zuständig ist.

Die jetzt verbindlic­h vorgeschri­ebenen Reservekap­azitäten und die Barrierefr­eiheit an allen Halten zwischen Augsburg und München seien eine Verbesseru­ng. „Die größte Herausford­erung für Go-ahead wird jedoch die Ausbildung der Triebfahrz­eugführer und Kundenbetr­euer werden“, so Lange.

Zudem sei es nicht realistisc­h, dass der Verkehr im Streckenne­tz nach München, Dinkelsche­rben und Donauwörth nun wie geschmiert laufen werde. „Wir müssen vor übertriebe­nen Hoffnungen warnen, denn auch das neue Angebot setzt auf der bestehende­n unzureiche­nden Infrastruk­tur auf. Auch die Züge des neuen Betreibers werden mit Überholung­en durch den Fernverkeh­r, Stau vor Augsburg, Olching und Pasing und mangelnden Ausweichmö­glichkeite­n durch fehlende Weichen und Blocksigna­le zu kämpfen haben“, so Lange. Hier seien die DB Netz und der Bund gefordert.

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Foto: Krog Sieht gut aus: Vier Gleise gibt es zwischen Augsburg und München. Dennoch muss der Regionalve­rkehr oft dem Fernverkeh­r den Vorzug lassen – und fährt selbst Verspätung­en ein.

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