Streit um Bäume
Fällungen am Herrenbach in der Kritik
Naturschützer und Anwohner gingen auf die Barrikaden: Sie wollten nicht akzeptieren, dass die Stadt am Herrenbach zu einem großen Kahlschlag ansetzt. Zuerst sollten 96 Bäume am Herrenbach fallen, um den Kanal sicher vor Überschwemmungen zu machen. Nach den Protesten vor und während der Fällung der ersten 27 Bäume im Mai gab es ein Umdenken: Jetzt müssen nur noch insgesamt 47 Bäume weg (inklusive der bereits gefällten).
Nach Angaben des zuständigen Wasserbauingenieurs muss der Damm des Herrenbachs als technisches Bauwerk geschützt und deshalb von hohen Bäumen freigehalten werden. Der Fachmann errechnete genau für diesen Kanal, wie viel Erdreich nötig ist, um die Ufermauer gegen den Wasserdruck im Herrenbach zu stabilisieren. Ein externer Baumgutachter hatte in der Diskussion um die Bäume bestätigt, dass die bereits erfolgten 27 Fällungen der Stadt im Frühjahr richtig gewesen seien, weil sie entlang der Ufermauer wuchsen und für Schäden am Kanal hätten sorgen können.
Für die 27 bereits im Frühjahr gefällten Bäume werden am Herrenbach 100 neue Bäume als Ersatz gepflanzt. Für die 20 anderen, die inzwischen weitgehend weg sind, kommen 32 Ersatzbäume. Außerdem gibt es noch eine Auflage der Regierung von Schwaben. Danach muss die Stadt für gefällte HabitatBäume, die bislang Fledermäusen und anderen Arten Quartier gaben, insgesamt 49 Bäume im Stadtwald ausweisen, die länger stehen bleiben müssen. In der politischen Auseinandersetzung um die Fällungen gab es bei den Grünen teils tiefe Gräben. Die Partei ging auf Distanz zur Stadtratsfraktion.