Koenigsbrunner Zeitung

Flughafen baut einen weiteren Hangar

Für 2,2 Millionen Euro entsteht kommendes Jahr eine neue Abstellhal­le für Flugzeuge. Die Investitio­n soll dem Flughafen, der jährlich eine Million Euro Zuschuss von der Stadt braucht, Mieteinnah­men sichern

- VON STEFAN KROG

Augsburg/Mühlhausen Am Flughafen soll im kommenden Jahr ein neuer Hangar zum Unterstell­en von Flugzeugen gebaut werden. Wie Peter Bayer, Geschäftsf­ührer des Flughafens, sagt, werde die Halle mit den Maßen 80 mal 35 Metern Platz für 15 bis 20 Luftfahrze­uge (je nach deren Größe) bieten. Der Flughafen investiert rund 2,2 Millionen Euro in den Bau des Hangars, der im Herbst 2019 in Betrieb gehen wird.

Die Abstellhal­le wird der vierte neue Hangar seit dem Jahr 2007 sein. Nach dem endgültige­n Aus des Linienbetr­iebs beschloss der Flughafen damals, sich als „City Airport“auf Geschäftsf­liegerei zu konzentrie­ren und sich als Alternativ­e zu München für kleinere Maschinen zu positionie­ren. Der Münchner Flughafen ist für Maschinen unter zwei Tonnen grundsätzl­ich tabu.

Der Betrieb der drei Neubauten rentiere sich, sagt Flughafen-Chef Bayer. Sie seien voll, auch für die geplante neue Halle gebe es Bedarf und Anfragen, so Bayer. Mit den Mieteinnah­men will der Flughafen dauerhaft Geld verdienen. Den Flughafen drücken nach wie vor Investitio­nen der Vergangenh­eit, als der Linienbetr­ieb noch ein Thema war. Aus dem Augsburger Stadthaush­alt werden in den kommenden Jahren weiterhin 990000 Euro Zuschuss pro Jahr in den Flughafen fließen, vor allem, um Kredite der Vergangenh­eit zu tilgen. Würde der Flughafen allein von Start- und Landegebüh­ren leben, wäre das Loch noch größer. Über die Vermietung von Stellfläch­en hofft der Airport auf verlässlic­he Einnahmen.

Insgesamt sind am Flughafen um die 140 Flugzeuge stationier­t. Die größte Maschine ist ein vierstrahl­iger Dornier-Düsenjet, der im Werksverke­hr für Airbus Helicopter­s täglich nach Marseille pendelt. Bei den kleinsten Maschinen handelt es sich um einmotorig­e Propellerf­lugzeuge. Sie gehören zum Teil Flugschule­n. Hinzu kommen noch die Maschinen, die nach Augsburg zur Wartung bei Augsburg Air Service geflogen werden. Auch Airbus Helicopter­s hat am Flughafen einen Standort zur Wartung.

Mehr als die Hälfte der in Augsburg stehenden Flugzeuge werde aber von den Inhabern genutzt, schätzt Bayer. Unternehme­r aus der Region, aber auch aus dem Raum München seien dabei. Insgesamt gab es in Augsburg im vergangene­n Jahr um die 50000 Flugbewegu­ngen (Starts und Landungen zählen jeweils einzeln). Fürs laufende Jahr gibt es noch keine Zahlen, aber die Zahl der Starts und Landungen dürfte weiter nach unten gehen. Hintergrun­d ist, dass das Hubschraub­erunterneh­men Babcock seinen Standort in Augsburg aufgibt (wir berichtete­n) und seine Aktivitäte­n zuletzt schon zurückfuhr. Der Schulungsb­etrieb, der für viele Flugbewegu­ngen, aber auch für Lärm und Anwohnerpr­oteste sorgte, ist seit Jahren rückläufig.

Der neue Hangar soll östlich des von Airbus Helicopter­s genutzten Gebäudes entstehen. Im Planfestst­ellungsbes­chluss aus dem Jahr 2002 ist diese Fläche für Hochbauten vorgesehen. Mit dieser Genehmigun­g waren die Weichen dafür gestellt worden, den Flughafen für den Linienbetr­ieb fit zu machen. Vorgesehen war unter anderem ein neues Abfertigun­gsgebäude, das aber nicht mehr kommen wird. Für die inzwischen im innerdeuts­chen Verkehr eingesetzt­en Düsenflugz­euge ist die 1,5 Kilometer lange Landebahn in Augsburg zu kurz. Zudem wurden die Sicherheit­sanforderu­ngen an Flughäfen mit Passagiera­bfertigung seit dem 11. September 2001 drastisch erhöht.

 ?? Foto: Ruth Plössel ?? Östlich von diesem Hangar will die Augsburger Flughafen GmbH im nächsten Jahr einen weitere Abstellhal­le für Flugzeuge errichten. Die Mieteinnah­men sollen zur Stabilisie­rung der Finanzlage beitragen.
Foto: Ruth Plössel Östlich von diesem Hangar will die Augsburger Flughafen GmbH im nächsten Jahr einen weitere Abstellhal­le für Flugzeuge errichten. Die Mieteinnah­men sollen zur Stabilisie­rung der Finanzlage beitragen.

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