Stadtmauer bleibt erhalten
Gegenwind kommt aus Regierungslager
Die historische Stadtmauer am Theater bleibt erhalten. Sie wird zudem in den Theaterumbau einbezogen und künftig für die Öffentlichkeit sichtbar gemacht. 4,3 Millionen Euro werden dafür investiert. So hat es der Stadtrat mit Mehrheit entschieden. Die Entscheidung hatte sich in dieser Form abgezeichnet. Positionen waren bereits zuvor bezogen worden. Am Ende stand ein Ergebnis von 42:14. Viele Gegenstimmen kamen aus dem Regierungslager. Die sechs Stadträte der Grünen sowie mehrere SPD-Stadträte votierten gegen das Vorhaben. Ihnen sind die Ausgaben zu hoch.
Bemerkenswert war dabei aber auch, dass es in der SPD vier Befürworter gab: Sieglinde Wisniewski, Stefan Quarg, Willi Leichtle, Dieter Benkard. Es sind durchweg Stadträte mit längerer kommunalpolitischer Erfahrung in Reihen der SPD. Die „jungen Wilden“in der Fraktion, wie sie intern bereits bezeichnet werden, lehnten die Millioneninvestition in dieser Form ab. Dazu zählte unter anderem der neue Fraktionschef Florian Freund.
Befürworter aus anderen Fraktionen argumentierten, dass der Erhalt der Stadtmauer ein wesentlicher Beitrag sei, um das kulturelle Erbe zu sichern. Eine mögliche Zerstörung des Bauwerks sei zudem kontraproduktiv für die laufende Bewerbung der Stadt Augsburg zum Titel Weltkulturerbe. Norbert Reinfuss, der für die Stadt die Theatersanierung mitbetreut, sagte, dass überörtliche Denkmalpfleger nachdrücklich auf die Bedeutung der Mauer hingewiesen hätten.