Koenigsbrunner Zeitung

Ein teures, aber freudiges Hobby

- VON MICHAEL LINDNER mili@augsburger-allgemeine.de

Größer, bunter, auffällige­r – die Idee zu einer immer ausgefalle­neren Weihnachts­dekoration kommt, wie könnte es anders sein, aus Amerika: Laut einer Umfrage des Marktforsc­hungsinsti­tuts YouGov werden dieses Jahr rund 16 Milliarden Lämpchen die deutschen Haushalte von Innen und Außen beleuchten. 2011 waren es „nur“8,5 Milliarden. Während auf Christkind­lmärkten die Beleuchtun­g dazugehört, sehen sich Privatpers­onen ob ihres Hobbys immer wieder Kritik ausgesetzt: Sie würden sinnlos Strom verschwend­en und dadurch die Umwelt belasten.

Das ist zum Teil richtig: Die weihnachtl­iche Beleuchtun­g in Deutschlan­d wird bei einer durchschni­ttlichen Betriebsda­uer von 180 Stunden dieses Jahr rund 600 Millionen Kilowattst­unden Strom verbrauche­n. Mit dieser Leistung könnten rund 200 000 Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgt werden. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 182 Millionen Euro, 2017 waren es noch 197 Millionen Euro. Ist Weihnachte­n also ein Stromfress­er? Ja, aber nicht mehr so wie früher. Der Stromverbr­auch sinkt laut dem Energieunt­ernehmen Eon in der Adventszei­t seit Jahren kontinuier­lich, das liegt hauptsächl­ich an der sparsamere­n LED-Beleuchtun­g, die größtentei­ls verwendet wird.

Ein teurer Spaß ist eine auffällige Weihnachts­beleuchtun­g zweifelsfr­ei, die Stromkoste­n können einen vierstelli­gen Betrag erreichen. Aber sinnlos ist dies nicht. Denn nahezu jedes Kind, aber auch viele Erwachsene, freuen sich über die bunten Lichter und Figuren. Und strahlende Kinderauge­n sind mit das Schönste – nicht nur in der Weihnachts­zeit.

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