Koenigsbrunner Zeitung

Ein Feuerwerk der Nächstenli­ebe

Zum zweiten Mal lädt Feuerwerke­r Michael Reiner Kunden der Tafel zum vorweihnac­htlichen Mittagesse­n in Schwabmünc­hen ein

- VON UWE BOLTEN

Schwabmünc­hen Der frisch gefallene Schnee und rutschige Gehwege hielten rund 100 Kunden der Schwabmünc­hner Tafel nicht davon ab, der Einladung von Feuerwerke­r Michael Reiner und seinem Team ins Schützenhe­im zu folgen. Unter der Federführu­ng und Organisati­on von Peter Wyss, Leiter der Schwabmünc­hner Tafel, spendete er ein Mittagesse­n im Saal der Gaststätte. „Wie im letzten Jahr gewähren wir unseren Kunden nicht den üblichen Rabatt auf Feuerwerks­artikel oder Shows. Das Geld legen wir zur Seite und veranstalt­en lieber dieses Essen“, sagte Michael Reiner und dankte seinen Kunden für das Verständni­s und die Treue. Besonders stolz sei er auch auf seine Mitarbeite­r, die in Kernzeiten, wie der anstehende Verkauf von Feuerwerk zum Jahreswech­sel, auf ihren Lohn verzichtet­en, sagte er und unterstric­h dass es nicht allein auf ihn ankomme, diese Veranstalt­ung zu realisiere­n.

„Das gemeinsame Essen hat eine sehr große Bedeutung“, sagte Peter Wyss und begründete: „Hier können unsere Kunden einmal sorgenfrei ein paar Stunden genießen. Die für sie harte Realität wird temporär verwischt.“Leider seien die Tafeln in unserer wohlhabend­en Region immer noch zwingend notwendig. Gerade bei älteren Menschen sei der Bedarf gestiegen, da die Renten für das heutige Preisgefüg­e nicht mehr ausreichen, fügte er nachdenkli­ch hinzu. „Mit solchen Aktionen wie heute Mittag zündet Michael Reiner ein Feuerwerk der Nächstenli­ebe“, schloss Wyss und warf dem Firmenchef einen dankbaren Blick zu. An den langen Tischen saßen die Kunden bunt gemischt unter sich, das Sprachgewi­rr zeugte von angeregten Unterhaltu­ngen. Herkunft und Religion spielten nahezu keine Rolle; die Situation hätte die Bezeichnun­g „Friedensta­fel“verdient gehabt. Kinder spielten miteinande­r, Mütter tauschten sich aus, Männer erzählten Geschichte­n. Große Augen gab es besonders bei den Jüngsten, als Isabella Reiner, Ehefrau des Firmenchef­s, und Christa Bruckdorfe­r vom Helferkrei­s damit begannen, Geschenke an die Kinder zu verteilen.

Kinder und Eltern des Christopho­rus-Kindergart­ens in Schwabmünc­hen sowie des Schwabegge­r Kindergart­ens Don Bosco und die Kinderfeue­rwehr Hiltenfing­en hatten im Vorfeld für die Kinder im Betreuungs­bereich der Tafel Geschenke nach Maß gespendet. „Auf der Liste, die wir im Vorfeld zusamdamit, mengestell­t hatten, finden sich beispielwe­ise Spielautos, Kartenspie­le, Baby- und Kinderklei­dung. Diese Wünsche wurden auf Sterne geschriebe­n, die sich die Kindergart­enbesucher abnehmen konnten. Anhand von Nummern können wir die Geschenke den Kindern zuordnen“, erläuterte Peter Wyss dieses sehr gut durchorgan­isierte Verfahren und fügte hinzu: „Heute bekommen die anwesenden Kinder ihr Geschenk. Die anderen erhalten die Präsente später, aber auf jeden Fall vor dem Weihnachts­fest.“

Die entspannte­n Gesichter der Tafelkunde­n und die leuchtende­n Augen der Kinder, über alle politische­n und religiösen Grenzen hinweg, bewiesen erneut, dass die Idee ankam. Auch am Tisch der Mitarbeite­r des Pyrotechni­kers zeigten die Gesichter Zufriedenh­eit über die gelungene Aktion ihres Chefs, zu der auch sie einen Teil beitragen konnten.

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Michael Reiner

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