Leserbriefe
Autoindustrie ist gefordert
Zu „Ruinieren CO2-Grenzwerte die Autoindustrie?“(Seite 1) vom 19. Dezember:
Kaum ist die Klimakonferenz zu Ende und es wurden eh nur schwierig gemeinsame Ziele definiert, kommen schon die Einwände der Industrie. Ich denke, es sollte nun jedem endlich klar sein, dass der Klimawandel in vollem Gange ist und wir mehr als bislang vereinbart – was zum Teil eh nicht eingehalten wird bzw. werden kann – dagegen tun müssen. Die Industrie sollte alle Möglichkeiten nutzen, um diese Ziele zu erreichen.
Die Autoindustrie ist gefordert und ich bin überzeugt, dass sie die Mitarbeiter und das Know-how dazu haben. Aber nicht nur die Autoindustrie, sondern sämtliche Industrie ist gefordert, den CO2-Ausstoß zu reduzieren oder in anderer Form dem Klimawandel entgegenzuarbeiten. Was ist zum Beispiel mit der Nutzung von Abwärme, wie es zum Teil in Neuburg praktiziert wird? Oder mit der Eigenstromnutzung oder Speicherung? Es gibt viele Möglichkeiten – nutzen wir sie! Arbeitsplätze, die vielleicht hier verloren gehen, können an anderer Stelle entstehen. So z. B., wenn im Bereich erneuerbare Energien neue Arbeitsplätze entstehen. Man muss es zulassen! Michaela Hermann, Rennertshofen
Das rächt sich jetzt!
Ebenfalls dazu:
Nein, die Grenzwerte ruinieren nicht die Autoindustrie. Die Autoindustrie ruiniert sich selbst, da sie für sich immer den leichtesten Weg erkämpft hat.
Das rächt sich jetzt!
Felix Crämer, Augsburg
Sie möge nicht versauern
Zum Porträt „Sie hat der SPD ein Gesicht gegeben“(Meinung & Dialog) vom 12. Dezember:
Erst vor kurzem habe ich mir Gedanken über Wirken und Verbleib der Grand Dame der Bayern-SPD gemacht. Um so überraschter bin ich, nun dieses Porträt zu finden. Ich kann den Parteioberen nur raten, sich der Dame zu erinnern und deren politischen Stil schleunigst wieder aufzunehmen. Renate Schmidt wünsche ich ein noch langes Leben in guter Gesundheit. Sie möge nicht versauern ob des derzeitigen Zustandes der Partei, nicht nur in Bayern! Über den Verbleib und das frühere Wirken weiterer Personen darf ruhig auf diese Weise öfter erinnert werden.
Anton Pitruff, Memmingen
Irgendwo der Wahnsinn
Zu „Schluss mit der Böllerei?“(Bayern) vom 11. Dezember:
Ist die Erde noch zu retten, fragten sich alle Ländervertreter auf dem Weltklimagipfel. Fauna und Flora zu Lande und in den Weltmeeren gehen zugrunde. Menschen fliehen, weil unter ihnen die Erde verdorrt oder weil sie überschwemmt wird. Und es werden immer mehr. Heißa, und jetzt geht’s erst richtig los an Silvester. Wir hauen milliardenfach zusätzlichen Feinstaub in die Atmosphäre, Lärm, Müllgebirge, die Tierwelt zittert, alle Babys schreien. Diese Bedenkenlosigkeit, mit der wir unseren Spaß einfordern, ist irgendwo der Wahnsinn. „Ohne Böller geht es einfach nicht, kapierst du das nicht?“Wie schön könnten wir das neue Jahr begrüßen, vielleicht mit Friedensketten, vielleicht mit Musik, die uns die Wunder unserer Erde erklärt. Lasst uns über neue Bräuche nachdenken.
Wolfgang Fendt, Memmingen
Mehr als unverantwortlich
Zu „Dezent aufgehübscht“(Kfz-Börse) vom 15. Dezember:
Neben den Plattitüden, die man nur in bestimmten Autofahrerkreisen versteht und gebraucht, ist mir folgende Feststellung des Autors doch sehr aufgestoßen: „Letztlich sind es also vor allem Verbesserungen im Detail, mit denen Porsche um eine Klientel wirbt, die mit einem SUV eher die Sprösslinge zur Schule bringen will, als zum wilden Offroad-Trip ins Gebirge aufzubrechen.“Angesichts der Probleme, die wir unseren Kindern wegen dem von uns selbst verursachten Klimawandel hinterlassen, ist es doch mehr als unverantwortlich, ein Auto mit einem Gewicht von 1,795 Tonnen Stahl und einem tatsächlichen Verbrauch von mindestens 15 l Superbenzin/100 km haben zu müssen, um die Kinder in die Schule zu bringen und, schlimmer noch, um einen Offroad-Trip in den Bergen zu veranstalten. Konsequent wäre es doch, wenn wir die „Dieselfahrverbote“auch auf bestimmte Spaß-SUV-Autos, die wir nun mal überhaupt nicht brauchen, ausweiten.
Hans Hack, Halblech
Auch in den Städten
Zu „Ihr Hungrigen kommet“(Die Dritte Seite) vom 18. Dezember:
Das „Phänomen“, dass man in Weihnachtsmärkten mehr und mehr „Fress“-Stände findet, scheint sich zunehmend auch in den Städten zu etablieren … Eingekauft wird ja mittlerweile im Internet … Ruppert Neumayer, Augsburg
Das leise Summen stört
Zu „Leseglück in glücksfernen Zeiten“(Feuilleton) vom 15. Dezember: Kleiner Nachtrag zu Michael Schreiners dichtem, einfühlsamem Nachruf auf Wilhelm Genazino: Das leise Summen des Computers störe ihn beim Formulieren, war, glaube ich, Genazinos Begründung für das Schreiben mit der Schreibmaschine – so jedenfalls erinnere ich mich an die Veranstaltung am 17. März 2017 in der Stadtbücherei Augsburg. Und welcher schreibende Mensch könnte das nicht nachvollziehen, wenigstens ein bisschen?
Gertrud Scheuberth, Tübingen
Verkrachte Existenz…
Zu „Ach, Boris“(Die Dritte Seite) vom 15. Dezember:
Die Seite 3 ist meines Erachtens für besondere Themen reserviert. Aber nicht für Menschen, die nicht wissen, was sie alles anstellen müssen, um als Glamourboy im Gedächtnis der Leserschaft haften zu bleiben. Ich finde, die letzte Seite wäre gerade noch gut genug für diese verkrachte Existenz.
Seine Tenniserfolge sind zu lange passé.
Margit Bögl, Kaufbeuren
Sippenhaftung?
Zu „Haften Kinder für ihre Eltern?“(Politik) vom 19. Dezember:
Ach, ist das so in unserer „Demokratie“? Das Kind eines gewählten Bundestagsabgeordneten einer legalen deutschen Partei darf eine bestimmte Schule nicht besuchen? Ausgrenzung, Sippenhaftung?
Man wird fatal an die dunkelste Zeit unserer Vergangenheit erinnert, nur mit umgekehrten Vorzeichen.
Dr. Petra Urbach, Gessertshausen
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Angesichts solcher Verbrechen wie das der rumänischen „Froschbande“kann ich die Meinung der Grünen nicht verstehen, dass eine bayrische verstärkte Grenzüberwachung überflüssig ist. Harald Probst, Aitrang, zu „Das Ende der „Froschbande“(Bayern) vom 18. Dezember