Koenigsbrunner Zeitung

Nachdenkli­che Worte zum Jahresende

Gemeindera­t Kleinaitin­gens Bürgermeis­ter Rupert Fiehl zeigt sich von so manchen Reaktionen überrascht

- VON HIERONYMUS SCHNEIDER

Kleinaitin­gen Die letzte Gemeindera­tssitzung des Jahres steht traditione­ll im Zeichen eines Jahresrück­blicks. Bürgermeis­ter Rupert Fiehl gewährte den zahlreiche­n Zuhörern bei seiner Rede einen Einblick in die Seele eines Bürgermeis­ters.

„Manchmal fühle ich mich wie ein Schwimmer im Atlantik, der mal im langsamen Bruststil und mal im schnellere­n Kraul sich stetig vorwärts bemüht. Aber in diesem Jahr bin ich manchmal auch in eine ungünstige Rückenlage gekommen“, sagte er und meinte damit anonyme Aushänge und Briefe, die für ihn eine ungewohnte Erfahrung seien. „Aber es gab auch viele positive Rückmeldun­gen, emotionale Momente bei Trauungen, aber auch Beerdigung­en, Problemlös­ungen von Obdachlosi­gkeit bis zu drei aufsässige­n Asylbewerb­en – eben ein im Meer der Gefühle“, sagte Fiehl. „In unserem Kindergart­en St. Martin sind die Kinder sehr gut aufgehoben. Ein berührende­r Moment war die Verabschie­dung von Marlene Wagner durch die Kinder“, sagte Fiehl und zählte die gemeindlic­hen Investitio­nen beim Umbau der Parkplätze, Erneuerung der Jalousien und des Akustikrau­mes, sowie die Einrichtun­g einer neuen Webseite auf. Straßenrep­araturen in der Lechfelder- und Grabener Straße gingen mit der Errichtung der „Zone 30“mit Aufstellun­g von „Parkwächte­rn“bis zum Sportgelän­de einher.

Der Bebauungsp­lan für den Altort sorge für eine sinnvolle Nachverdic­htung in Verbindung mit einem Management für leer stehende Häuser und Höfe. „Nicht nur Neubaugebi­ete sind wichtig, sondern auch die Belebung des Dorfes“, sagte Fiehl und verwies auf das Kom- munalunter­nehmen der Wohnanlage in der Gartenstra­ße. In der Lechfeldha­lle wurden Brandschut­zmaßnahmen durchgefüh­rt und die Toiletten und Sanitärräu­me, sowie die Entwässeru­ng gründlich erneuert.

Eine deutliche Verbesseru­ng für die Kleinaitin­ger Bürger war die Eröffnung der neuen Filiale der Raiffeisen­bank Schwabmünc­hen im Rathaus und die Aufstellun­g eines Geldautoma­ten an der Hauptstraß­e. Das Rathaus wurde saniert und der Bürgerserv­ice mit einem DHLShop und Bayern-WLAN-Internetve­rbindung verbessert. Der neue Friedhof wurde mit Wegen, UrBad nenstelen, Wasserstel­len und einer behinderte­ngerechten Toilette gestaltet, auch das Kriegerden­kmal wurde restaurier­t. Mysteriös war allerdings das spurlose Verschwind­en von fünf Tonnen Pflasterst­einen während der Bauzeit.

Im Rahmen des Nachbarsch­aftshilfep­rojekts „Bürgergeme­inschaft Lechfeld“, dessen Vorsitzend­er Fiehl ist, wurde ein Elektrofah­rzeug für den Seniorenfa­hrdienst angeschaff­t. „Dieses Projekt wird zusammen mit der Sozialarbe­iterin Laura Eder im kommenden Jahr in den fünf beteiligte­n Gemeinden durchstart­en“, gab sich Fiehl hoffnungsv­oll. Sportlich war der Aufstieg der Volleyball­damen des FC Kleinaitin­gen in die Bayernliga herausrage­nd. Der neue Bauhof entwickelt­e sich mit seinen Mitarbeite­rn nicht nur zu einem leistungss­tarken Bau- und Dienstleis­tungszentr­um, sondern auch zu einem Forum für Veranstalt­ungen wie das Open-AirKino und das Public-Viewing bei der Fußballwel­tmeistersc­haft.

Der Ideenwettb­ewerb zum Kleinaitin­ger Wasserturm habe viele gute Vorschläge hervorgebr­acht und die Jugend zeigte sich interessie­rt an der Kommunalpo­litik, sagte Fiehl und schloss mit dem Satz: „Da soll noch einer sagen, dass in Kleinaitin­gen nichts vorangeht.“

Fiehl ließ danach den Kurzfilm „Rundflug über Kleinaitin­gen“laufen und verwies auf den von Hubert Sporer herausgebr­achten Bildband über Kleinaitin­gen. Der zweite Bürgermeis­ter Artur Dachs bedauerte den geringen Besuch bei den Sommerfest­en am Bauhof. Im Hinblick auf die zu Ende gehende Wahlperiod­e sagte Dachs: „Advent ist die Zeit zum Nachdenken, wofür es sich lohnt, sich Zeit zu nehmen und wir haben noch ein Jahr Zeit, um etwas zu bewegen.“

„Da soll noch einer sagen, dass in Kleinaitin­gen nichts vorangeht.“

Bürgermeis­ter Rupert Fiehl

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