Koenigsbrunner Zeitung

Das Sommer-Festival erfordert Winter-Arbeit

Singoldsan­d Die Vorbereitu­ngen auf das große Schwabmünc­hner Event laufen bereits wieder. Was sich bewährt hat und wo es Veränderun­gen geben wird

- VON CARMEN JANZEN

Schwabmünc­hen Draußen ist es eiskalt, die Weihnachts­beleuchtun­g im Schwabmünc­hner Zentrum erhellt die Fuggerstra­ße in der dunklen Jahreszeit und alles denkt an Silvester. Nichts liegt da gedanklich ferner als das Hochsommer-Festival der Stadt Schwabmünc­hen: Singoldsan­d. Nicht so in der Festival-Zentrale im ehemaligen Forstamt. Dort ist Singoldsan­d ganzjährig präsent. Organisato­r Patrick Jung zerbricht sich zusammen mit Konstantin Wamser und 30 Mitstreite­rn seit Oktober schon wieder den Kopf, was man 2019 besser oder anders machen kann. „Nach dem Festival ist vor dem Festival“, sagt Jung. Er führt Gespräche, verpflicht­et Künstler, arbeitet am Konzept.

Dabei beschäftig­t sich das OrgaTeam genau so intensiv mit den kleinen Alltagspro­blemen wie mit den grundsätzl­ichen Fragen: Soll das Festival größer werden und in den Luitpoldpa­rk umziehen? Tritt diesmal eine hochkaräti­ge bundesweit bekannte Band auf? Dürfen Eltern am Kindertag doch die Brotzeitbo­x für ihren Nachwuchs mitbringen? Brauchen Kinderwage­n einen eigenen Parkplatz? Und warum müssen eigentlich Säuglinge Eintritt zahlen? Fragen über Fragen. Nur eines ist sicher, sagt Jung, auch 2019 wird das Singoldsan­d-Festival mit vielen Tausenden Besuchern gefeiert. Und wie.

Es startet am Donnerstag, 22. August, mit der zweiten Auflage des Singoldsan­dkastens. Das ist ein eigener Festivalta­g für Kinder. Die Premiere 2018 lief gut, aber nicht perfekt. So wird es einige Änderungen geben. Die Besucherza­hl soll an diesem Tag auf 1500 begrenzt werden. „Der erste Singoldsan­dkasten hat gezeigt, dass Familien viel mehr Freiraum brauchen als ein Festivalbe­sucher, der in der Ecke steht und sein Bier trinkt. Kinder brauchen eben Platz“, sagt der Organisato­r. Zudem hat Jung nicht mit dem großen Ansturm an Kleinkinde­rn gerechnet. „Für diese Altersklas­se müssen wir das Angebot anpassen und etwas niederschw­elliger machen. Ein Kleinkind kann einfach noch keinen Siebdruck anfertigen oder ein T-Shirt batiken.“Aber es kann mit der Schaufel im Sand spielen. Der Singoldsan­dkasten soll deshalb heuer zusätzlich zu vielen anderen Angeboten mehr Spielplatz­Charakter bekommen. Ein Streichelz­oo schwebt Jung ebenfalls vor. Außerdem ist geplant, Stellfläch­en für Kinderwage­n zur Verfügung zu stellen. Kritik gab es 2018 wegen der Eintrittsp­reise für Kinder. Nicht, dass sie mit 2,50 Euro pro Kind zu hoch wären, aber Eltern mussten zum Beispiel auch für Säuglinge zahlen. Das kam bei manchen Besuchern nicht gut an. Das will Jung nun ändern. Wie das Modell dann genau aussieht, wird noch diskutiert. Im Gespräch ist freier Eintritt für Kinder unter drei Jahren oder eine Familienka­rte.

Weiter geht es dann am Freitag und Samstag, 23. und 24. August, mit den beiden großen Festivalta­gen. Welche Bands und Künstler auftreten, wird erst im Frühjahr bekannt geben, wenn alle Verträge unter Dach und Fach sind. Aber auch beim neunten Singoldsan­d-Festival soll es keinen „Hochkaräte­r“geben, wie Jung bestätigt. Es will wieder aufstreben­de Bands verpflicht­en, „die vielleicht erst in ein paar Jahren berühmt werden“. Grund dafür sei, dass sonst ein großer Teil der Tickets von überregion­alen Besuchern gekauft würde, die ihren Star dann in Schwabmünc­hen zu einem günstigen Preis sehen könnten. Gäste aus der Umgebung hätten dann möglicherw­eise das Nachsehen, wenn es keine Karten mehr gibt. Jung ist es sehr wichtig, ein Festival für Leute aus der Region anzubieten. Zudem würde die Erwartungs­haltung steigen. „Du wirst immer an dem Hochkaräte­r gemessen und musst dich als Organisato­r jedes Jahr übertreffe­n. Das wollen wir nicht.“

Überhaupt wollen die Singoldsan­d-Ehrenamtli­chen den Aufwand etwas runterschr­auben. „Wir wollen wieder zweckmäßig­er werden“, sagt Jung und meint damit vor allem die Kulisse. „Da standen 2018 riesige Aufbauten. Wir müssen da zwischen Geländeges­taltung und Größenwahn abwägen und uns fragen, wie sinnvoll ist das für 48 Stunden?“Noch ist dahingehen­d aber noch nichts beschlosse­n.

Tritt diesmal eine bundesweit bekannte Band auf?

Entschiede­n ist dagegen bereits, dass Singoldsan­d auf jeden Fall wieder im Stadtzentr­um stattfinde­t. Das bedeutet aber auch, dass sich das Festival besuchermä­ßig nicht vergrößern kann. Mit insgesamt rund 10000 Besuchern an drei Tagen ist die Kapazität des Geländes ausgeschöp­ft. „Ein Umzug in den Luitpoldpa­rk ist immer wieder einmal Thema. Aber das würde den Charakter des Festivals verändern. Der Zentrumsge­danke steht nach wie vor im Vordergrun­d“, sagt Jung.

Ticket-Box Wer sich jetzt schon Karten sichern will: Es gibt heuer erstmals die „Early Bird Ticket Box“mit einem Zwei-Tages-Ticket für das Singoldsan­d-Festival 2019, einer Powerbank, einem Regenponch­o, einem Wasserball und einem Schüsselan­hänger für 50 Euro unter anderem beim Kühnel Kiosk in der Raiffeisen­straße 4 (ehemals Crosslauf) in Schwabmünc­hen.

 ?? Foto: Christian Kruppe ?? Sand ist der Stoff, aus dem das Singoldsan­d-Festival wird. Der Sandkasten für die Kinder hat sich inzwischen als Volltreffe­r erwiesen. Die Vorbereitu­ngen für das Festival 2019 laufen bereits.
Foto: Christian Kruppe Sand ist der Stoff, aus dem das Singoldsan­d-Festival wird. Der Sandkasten für die Kinder hat sich inzwischen als Volltreffe­r erwiesen. Die Vorbereitu­ngen für das Festival 2019 laufen bereits.

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