Arbeitslosenzahlen sinken erneut
Beschäftigung Der Jobmarkt in Deutschland hat sich auch im Jahr 2018 sehr gut entwickelt. Das liegt auch daran, dass eine besonders schwer vermittelbare Gruppe leichter Arbeit findet
Nürnberg Im vergangenen Jahr ist die Arbeitslosigkeit in Deutschland weiter gesunken. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit waren 2018 im Jahresschnitt 2,34 Millionen Menschen ohne Job, das sind 193 000 weniger als im Jahr zuvor – das ist ein neues Rekordtief. Die durchschnittliche Jahresarbeitslosigkeit sank auf den niedrigsten Wert seit der Wiedervereinigung. Die Arbeitslosenquote ging 2018 um 0,5 Prozentpunkte auf 5,2 Prozent zurück.
„Im vergangenen Jahr ist vieles am Arbeitsmarkt erfreulich gelaufen“, bilanzierte BA-Chef Detlef Scheele in Nürnberg. Dies sei der guten Konjunktur geschuldet – auch wenn die Wirtschaft etwas an Schwung verloren habe. Für 2019 zeigte sich Scheele optimistisch.
Fast die Hälfte des Rückgangs der Arbeitslosigkeit 2018 geht auf weniger Langzeitarbeitslose zurück. Im Jahresschnitt waren etwa 813 000 Männer und Frauen ein Jahr oder länger ohne Job. Das sind 87 000 weniger als im Jahr zuvor. Als Grund für die positive Entwicklung nannte Scheele Prävention. „Wir sehen, dass unsere Bemühungen, Langzeitarbeitslosigkeit gar nicht entstehen zu lassen, inzwischen langsam fruchten.“
bei der Integration von Flüchtlingen am Arbeitsmarkt habe man 2018 deutliche Fortschritte gemacht. Zuletzt hätten im Oktober nahezu 300000 Menschen aus den acht Haupt-Asylländern Syrien, Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nige- ria, Pakistan und Somalia einen sozialversicherungspflichtigen Job gehabt. Das waren fast 95 000 mehr als ein Jahr zuvor. „Wer hätte vor drei Jahren gedacht, dass wir mal solche Zahlen verkünden“, so Scheele. Dennoch sei die Integration weiterAuch hin ein Langstreckenlauf. Geduld und Zeit seien gefordert. 2019 gebe es wieder genügend anspruchsvolle Aufgaben wie die Umsetzung des sozialen Arbeitsmarkts für Langzeitarbeitslose und Hartz-IV-Bezieher sowie die Weiterbildungsoffensive.
„2019 wird auch ein wichtiges Jahr, um die Fachkräftesicherung voranzubringen“, sagte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) in Berlin. Ein wichtiger Punkt dabei sei das geplante Fachkräfteeinwanderungsgesetz, „mit dem wir den Arbeitsmarkt endlich auch für nichtakademische Fachkräfte öffnen“. 2018 sei ein sehr gutes Jahr für den Arbeitsmarkt gewesen.
Auch für den Dezember verzeichnete die Bundesagentur wieder einen Tiefstwert: Die Zahl der Arbeitslosen fiel auf den niedrigsten Monatswert seit 1991. So waren im letzten Monat des Jahres 2018 rund 2,210 Millionen Menschen ohne Job. Im Vergleich zum Vormonat waren das vor allem witterungsbedingt rund 23000 Jobsucher mehr als im November. BA-Chef Scheele sprach von einem moderaten Anstieg. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ging die Zahl der Arbeitslosen um 175 000 zurück.