Wie schnell bekomme ich einen Handwerker?
Auf der Messe Bau im Lot präsentieren sich viele Betriebe. So angelt man sich einen Fachmann
Bei so einem kleinen Auftrag kommt uns doch eh’ niemand ins Haus – diese Aussage ist heute keine Seltenheit mehr. In jedem Haus und jeder Wohnung stehen hin und wieder kleinere und mittelgroße Modernisierungsoder Sanierungsmaßnahmen an, bei denen man einen Fachmann braucht. Die Auftragsbücher der Handwerker sind jedoch gut gefüllt. Wie kommt man trotzdem möglichst schnell an einen Fachmann? Auf der Bau im Lot in der Messe Augsburg kann man auch das erfahren.
Neun Wochen wartet man, dem Zentralverband des Deutschen Handwerks zufolge, durchschnittlich auf einen Termin beim Handwerker. Am längsten müsse man sich gedulden, wenn man bauen oder ausbauen möchte. „Das kann auch schon mal zwei bis drei Monate dauern“, bestätigt Markus Miller von „BauSan – Alles aus einer Hand“. Sanieren, Modernisieren, Bauen – die Branche boome dem Geschäftsführer aus Burgau zufolge und man bekomme kaum Personal, um alle Aufträge in relativ kurzer Zeit zu bewältigen. Natürlich versuche man aber jeden Auftrag „irgendwo unterzubekommen“. Eine Priorisierung oder dergleichen gebe es aber nicht, so der Unternehmer: „Große Projekte kommen nur meist eher auf uns zu, weil sie um die Wartezeiten wissen.“
Auch Ulrich Wiedemann, von „Holzwarth – Fenster und Türen“aus Gablingen nennt ähnliche Wartezeiten: „Mit acht bis zehn Wochen muss man schon rechnen.“, so der 56-Jährige. Das liege auch an der Individualität der Produkte. Zudem seien auch die Zulieferer der Firmen ausgelastet. Auch bei Holzwarth werden die Aufträge chronologisch abgearbeitet. „Bevorzugt wird hier keiner“, stellt Wiedemann klar. „Der Personalmangel wirkt sich aber auch bei uns aus“, sagt er.
„Es gibt kaum eine Firma, bei der das anders ist“, sagt Claudius Burk von „Aumann Haus“. Die Firma aus Ziemetshausen fertigt individuelle Häuser aus Holz. „Wenn man die Genehmigungswege mit einrechnet, kann es auch einmal ein ganzes Jahr dauern, bis wir starten können“, sagt der 32-Jährige. Und auch Aumann Haus bevorzuge keine Objekte. „Der nächste freie Platz wird genommen, egal wie klein oder groß das Vorhaben ist“, so Burk.
Alle drei Ansprechpartner haben jedoch Tipps, wie man schnell einen Handwerker bekommt. „Um zeitnah anfangen zu können sollte man wissen, was man genau will“, erklärt Markus Miller von BauSan. Kunden kämen des Öfteren ohne konkrete Vorstellung, was umgesetzt werden soll. „Natürlich beraten wir auch hier gerne“, so Miller, aber es dauere eben länger. Zeit könne man auch einsparen, wenn man sich so gut wie möglich vorbereite, sagt Claudius Burk von Aumann Haus: „Wenn alle Anträge genehmigt sind, kann die Wartezeit stark verkürzt werden“, meint er. „Wenn man auf Individualität verzichtet, verkürzen sich auch die Wartezeiten“, ergänzt Ulrich Wiedemann von Holzwarth. Ein Produkt „von der Stange“sei viel schneller lieferbar als ein individuelles. Die Kunden scheinen das größtenteils zu verstehen: „Wer Qualität und Individualität möchte, muss eben ein wenig warten“, meint ein erfahrener Besucher.
ODie Immobilientage und die Messe Bau im Lot finden vom 8. bis 10. Februar in der Messe Augsburg in den Hallen 3, 5, 6 und 7 statt. Geöffnet ist noch bis Sonntag täglich von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei; Messe- und Uni-Parkplatz kosten 5 Euro. Informationen gibt es auch im Internet unter www.immobilientage-augsburg.de.