Koenigsbrunner Zeitung

Unbekannte­r hackt Konto und hebt Tausende Euro ab

- VON PETER BAUER

Ein 62-Jähriger ist Opfer von Computerbe­trug geworden. Ein Unbekannte­r konnte dadurch mehrere Tausend Euro von seinem Konto abbuchen. Wie die Polizei mitteilt, hat der Unbekannte zwischen dem 28. und 31. Januar den Online-Zugang zum Konto des 62-Jährigen ausgespäht und „gehackt“. Der Täter übersandte dann an die Bank des Mannes eine Mail, in der er eine Änderung der Mobilnumme­r für das Mobile-Tan-Verfahren mitteilte. Anschließe­nd überwies der Täter vom Konto des 62-Jährigen mehrere Tausend Euro auf ein eigenes Konto. Thannhause­n

Es ist eine Nachmittag­sbesprechu­ng der besonderen Art. Elf Störche stehen bei Münsterhau­sen eng beisammen – und unter ihnen die Schneedeck­e. Ein Bild, wie es Ende der 80er-Jahre noch völlig undenkbar gewesen wäre. Denn der Landkreis Günzburg war damals im wahrsten Sinne des Wortes storchenlo­s. Inzwischen sind – dank des Landkreis-Storchenpr­ogramms – zur warmen Jahreszeit im Kreis Günzburg Jahr für Jahr rund 25 Brutpaare zu Hause. Und zunehmend bleiben die Störche, ähnlich wie in anderen Regionen Deutschlan­ds, oft im Winter da. Vor allem im weiten Mindeltal sind sie derzeit immer wieder zu sehen, ganze Trupps bei Münsterhau­sen oder auch ein Paar auf dem Dach der Thannhause­r Kirche.

Für Experten wie Josef Schmid (Untere Naturschut­zbehörde im Landratsam­t) oder Hans Kohler aus Thannhause­n, den sie oft liebevoll „Storchenva­ter“nennen, ist das keine Überraschu­ng. Die Winter sind insgesamt milder geworden. Auch zur kälteren Jahreszeit hätten Störche genügend Möglichkei­ten, Nahrung zu finden. Und bei der Suche seien sie intelligen­t und anpassungs­fähig. Schmid verweist aber auch auf den Einfluss von Zuchtstati­onen in der Schweiz, im Elsass und in Baden-Württember­g. Dort aufgezogen­e Störche seien nicht als Zugvögel aufgewachs­en, dies beeinfluss­e auch ihr Verhalten maßgeblich.

Die Zahl der Weißstörch­e, die in Bayern überwinter­n, steigt demnach insgesamt immer weiter an. Der Naturschut­zbund Deutschlan­d (Nabu) hat wiederholt Zahlen veröffentl­icht. Bayernweit seien es mitunter über 250 Storchenvö­gel gewesen, die im Winter bleiben. Vermehrt würden sogar Jungvögel mit ihren Eltern in Bayern bleiben. Für den Landkreis Günzburg liegen keine genauen Zahlen vor, doch gerade im Mindeltal sind Störche auch um diese Jahreszeit relativ häufig anzutreffe­n.

Wie Josef Schmid erläutert, würden Störche auch um diese Jahreszeit genügend Nahrung finden, solange noch Gräben und Teiche offen sind. Zudem gebe es Mäuse oder Würmer auf den Feldern auch im Winter. In Thannhause­n sind Störche des Öfteren in der Reili-Kompostanl­age zu Gast.

Grüngutann­ahmestelle­n seien für Störche wichtige Nahrungsqu­ellen, sagt auch Hans Kohler, der in den vergangene­n Jahren schon so manchen Storch vor dem sicheren Tod bewahrt und wieder aufgepäppe­lt hat. Die Menschen würden auch im- mer mehr Essensrest­e wegwerfen, hier könne sich der Storch bedienen. Doch das hat eine Kehrseite. In den Abfällen würden wiederholt auch Plastik- und Glassplitt­er landen. Für die Störche könne dies gefährlich sein.

Störche sind offensicht­lich erstaunlic­h kälteunemp­findlich. Rund minus 20 Grad sind da wohl eine Grenze. Wenn es zu kalt wird, weichen die Störche kurzfristi­g an den Bodensee oder an den Oberrhein aus.

Zudem könnten Störche, so Schmid, auch ein paar Tage ohne Nahrungsau­fnahme auskommen und so eine kritische Phase meist relativ gut überstehen. Störche versuchen gerade in solchen Phasen, durch eine Einschränk­ung ihrer Bewegungen, gezielt Energie zu sparen. Schmid und Kohler appelliere­n in diesem Zusammenha­ng an Spaziergän­ger und auch Menschen, die mit ihren Hunden draußen unterwegs sind, die Störche nicht aufzuscheu­chen.

Wenn Störche in Europa gen Süden ziehen, dann wählen sie zwischen einer Westroute über Spanien und einer Ostroute über den Balkan aus. Wie Josef Schmid berichtet, verläuft durch Bayern in dieser Beziehung eine Art Trennlinie, die weitgehend mit dem Lech identisch ist. Die schwäbisch­en Störche wählen demnach in der Regel die Westroute.

Aber viele machen sich nicht mehr auf den weiten Weg nach Afrika, sondern überwinter­n in Spanien. Das Mittelmeer können sie in vier bis fünf Tagen erreichen. Doch immer mehr Störche bleiben auch im Landkreis Günzburg da und das kann für sie ein wichtiger Vorteil sein. „Sie können im Frühling rasch die besten Quartiere besetzen“, erklärt Schmid.

Auch dieses Phänomen könnte dazu beitragen, dass bei den Störchen der Anteil der „Bleiber“weiter steigt.

Wenn über Störche gesprochen wird, dann ist in der Regel von Weißstörch­en die Rede. Schwarzstö­rche sind, wie Hans Kohler berichtet, weit seltener zu sehen. Über das Jahr hinweg seien im Gebiet zwischen Edelstette­n und Edenhausen vereinzelt Schwarzstö­rche zu beobachten gewesen. Aber insgesamt sei über sie im Kreis Günzburg wenig bekannt.

In Thannhause­n haben sich zwei Weißstörch­e auf dem Kirchendac­h niedergela­ssen. Ein Storch werde, wie Hans Kohler erzählt, in Thannhause­n immer wieder auch im Bereich Mühlschleg­el beobachtet. Hans Kohler berichtet, dass während verschiede­ner Beerdigung­en in Thannhause­n wiederholt das Klappern der Störche zu hören sei. Und wenn man in die Gesichter der Menschen blicke, dann sei auch zu spüren, dass ihnen das Klappern in diesem Augenblick guttut. Störche können auch Trostspend­er sein.

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Foto: Paul Wendl Bei der Futtersuch­e sind Störche erfinderis­ch, viele bleiben auch im Winter bei uns wie dieser Storch, der bei Münsterhau­sen in Begleitung einer Rabenkrähe nach Nahrung sucht.
 ?? Foto: Wolfgang Seitel ?? Gemeinsam lässt sich der Winter offenbar besser aushalten: Elf Störche unterwegs im Mindeltal bei Münsterhau­sen.
Foto: Wolfgang Seitel Gemeinsam lässt sich der Winter offenbar besser aushalten: Elf Störche unterwegs im Mindeltal bei Münsterhau­sen.

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