Unbekannter hackt Konto und hebt Tausende Euro ab
Ein 62-Jähriger ist Opfer von Computerbetrug geworden. Ein Unbekannter konnte dadurch mehrere Tausend Euro von seinem Konto abbuchen. Wie die Polizei mitteilt, hat der Unbekannte zwischen dem 28. und 31. Januar den Online-Zugang zum Konto des 62-Jährigen ausgespäht und „gehackt“. Der Täter übersandte dann an die Bank des Mannes eine Mail, in der er eine Änderung der Mobilnummer für das Mobile-Tan-Verfahren mitteilte. Anschließend überwies der Täter vom Konto des 62-Jährigen mehrere Tausend Euro auf ein eigenes Konto. Thannhausen
Es ist eine Nachmittagsbesprechung der besonderen Art. Elf Störche stehen bei Münsterhausen eng beisammen – und unter ihnen die Schneedecke. Ein Bild, wie es Ende der 80er-Jahre noch völlig undenkbar gewesen wäre. Denn der Landkreis Günzburg war damals im wahrsten Sinne des Wortes storchenlos. Inzwischen sind – dank des Landkreis-Storchenprogramms – zur warmen Jahreszeit im Kreis Günzburg Jahr für Jahr rund 25 Brutpaare zu Hause. Und zunehmend bleiben die Störche, ähnlich wie in anderen Regionen Deutschlands, oft im Winter da. Vor allem im weiten Mindeltal sind sie derzeit immer wieder zu sehen, ganze Trupps bei Münsterhausen oder auch ein Paar auf dem Dach der Thannhauser Kirche.
Für Experten wie Josef Schmid (Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt) oder Hans Kohler aus Thannhausen, den sie oft liebevoll „Storchenvater“nennen, ist das keine Überraschung. Die Winter sind insgesamt milder geworden. Auch zur kälteren Jahreszeit hätten Störche genügend Möglichkeiten, Nahrung zu finden. Und bei der Suche seien sie intelligent und anpassungsfähig. Schmid verweist aber auch auf den Einfluss von Zuchtstationen in der Schweiz, im Elsass und in Baden-Württemberg. Dort aufgezogene Störche seien nicht als Zugvögel aufgewachsen, dies beeinflusse auch ihr Verhalten maßgeblich.
Die Zahl der Weißstörche, die in Bayern überwintern, steigt demnach insgesamt immer weiter an. Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) hat wiederholt Zahlen veröffentlicht. Bayernweit seien es mitunter über 250 Storchenvögel gewesen, die im Winter bleiben. Vermehrt würden sogar Jungvögel mit ihren Eltern in Bayern bleiben. Für den Landkreis Günzburg liegen keine genauen Zahlen vor, doch gerade im Mindeltal sind Störche auch um diese Jahreszeit relativ häufig anzutreffen.
Wie Josef Schmid erläutert, würden Störche auch um diese Jahreszeit genügend Nahrung finden, solange noch Gräben und Teiche offen sind. Zudem gebe es Mäuse oder Würmer auf den Feldern auch im Winter. In Thannhausen sind Störche des Öfteren in der Reili-Kompostanlage zu Gast.
Grüngutannahmestellen seien für Störche wichtige Nahrungsquellen, sagt auch Hans Kohler, der in den vergangenen Jahren schon so manchen Storch vor dem sicheren Tod bewahrt und wieder aufgepäppelt hat. Die Menschen würden auch im- mer mehr Essensreste wegwerfen, hier könne sich der Storch bedienen. Doch das hat eine Kehrseite. In den Abfällen würden wiederholt auch Plastik- und Glassplitter landen. Für die Störche könne dies gefährlich sein.
Störche sind offensichtlich erstaunlich kälteunempfindlich. Rund minus 20 Grad sind da wohl eine Grenze. Wenn es zu kalt wird, weichen die Störche kurzfristig an den Bodensee oder an den Oberrhein aus.
Zudem könnten Störche, so Schmid, auch ein paar Tage ohne Nahrungsaufnahme auskommen und so eine kritische Phase meist relativ gut überstehen. Störche versuchen gerade in solchen Phasen, durch eine Einschränkung ihrer Bewegungen, gezielt Energie zu sparen. Schmid und Kohler appellieren in diesem Zusammenhang an Spaziergänger und auch Menschen, die mit ihren Hunden draußen unterwegs sind, die Störche nicht aufzuscheuchen.
Wenn Störche in Europa gen Süden ziehen, dann wählen sie zwischen einer Westroute über Spanien und einer Ostroute über den Balkan aus. Wie Josef Schmid berichtet, verläuft durch Bayern in dieser Beziehung eine Art Trennlinie, die weitgehend mit dem Lech identisch ist. Die schwäbischen Störche wählen demnach in der Regel die Westroute.
Aber viele machen sich nicht mehr auf den weiten Weg nach Afrika, sondern überwintern in Spanien. Das Mittelmeer können sie in vier bis fünf Tagen erreichen. Doch immer mehr Störche bleiben auch im Landkreis Günzburg da und das kann für sie ein wichtiger Vorteil sein. „Sie können im Frühling rasch die besten Quartiere besetzen“, erklärt Schmid.
Auch dieses Phänomen könnte dazu beitragen, dass bei den Störchen der Anteil der „Bleiber“weiter steigt.
Wenn über Störche gesprochen wird, dann ist in der Regel von Weißstörchen die Rede. Schwarzstörche sind, wie Hans Kohler berichtet, weit seltener zu sehen. Über das Jahr hinweg seien im Gebiet zwischen Edelstetten und Edenhausen vereinzelt Schwarzstörche zu beobachten gewesen. Aber insgesamt sei über sie im Kreis Günzburg wenig bekannt.
In Thannhausen haben sich zwei Weißstörche auf dem Kirchendach niedergelassen. Ein Storch werde, wie Hans Kohler erzählt, in Thannhausen immer wieder auch im Bereich Mühlschlegel beobachtet. Hans Kohler berichtet, dass während verschiedener Beerdigungen in Thannhausen wiederholt das Klappern der Störche zu hören sei. Und wenn man in die Gesichter der Menschen blicke, dann sei auch zu spüren, dass ihnen das Klappern in diesem Augenblick guttut. Störche können auch Trostspender sein.