Koenigsbrunner Zeitung

Was von der Sicherheit­skonferenz 2019 in Erinnerung bleiben dürfte

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● Neue Großmächte China hat den obersten Außenpolit­iker Yang Jiechi zur Sicherheit­skonferenz nach München geschickt – der äußerst selbstbewu­sst auftritt, sich etwa Belehrunge­n aus den USA verbittet. Er und USVizepräs­ident Mike Pence tragen den Streit um eine Beteiligun­g des chinesisch­en IT-Konzerns Huawei am Aufbau westlicher 5G-Netze offen aus: Yang widerspric­ht Pence – China verlange von keiner Firma, den eigenen Geheimdien­sten zuzuarbeit­en. ● Ab- und Aufrüstung Nach den Reden des US-Vizepräsid­enten Pence und des russischen Außenminis­ters Sergej Lawrow wird noch einmal klar: Das endgültige Aus des INF-Abrüstungs­vertrags ist kaum mehr abzuwenden – und das verunsiche­rt Europa. ● Krisen und Konflikte Nahost, Syrien, Iran: Die Liste der Konflikte, die angesproch­en werden, ist lang, die der präsentier­ten Lösungen kurz. Im Fokus: Der neue Atom-Streit zwischen den USA und dem Iran. Pence wirft Tehe- ran erneut vor, einen neuen Holocaust zu befürworte­n – was der iranische Außenminis­ter scharf zurückweis­t: Mohammed Dschawad Sarif wirft den USA in einer Art Generalabr­echnung eine „pathologis­che Besessenhe­it“und „ignorante Hassreden“vor.

● Klimawande­l Lösungen gibt es nicht – aber drastische Warnungen des Klimaforsc­hers Hans Joachim Schellnhub­er. Doch die US-Regierung schweigt. Er schäme sich, dass Pence in seiner Rede das Wort Klimawande­l nicht ein einziges Mal benutzt habe, schimpft der frühere US-Außenminis­ter John Kerry. Kumi Naidoo von Amnesty Internatio­nal warnt: „Die Natur verhandelt nicht.“

● Mehr Geld fürs Militär Pence pocht erneut auf höhere Wehretats der Nato-Verbündete­n. Angela Merkel und Verteidigu­ngsministe­rin Ursula von der Leyen stellen eine weitere Steigerung in Aussicht. Merkel verweist aber auch auf die Bedeutung einer umfassende­n Entwicklun­gspolitik.

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