Ein neuer Rekord für Pizarro
Das Mittelfeld des SV Werder Bremen durchpflügte noch Dieter Eilts. Zu den ersten Gegnern Claudio Pizarros in Deutschland zählten der SSV Ulm, 1860 München und Unterhaching. Pizarro war 20 Jahre alt, als er aus Peru nach Bremen wechselte. Sein Talent war schnell sichtbar – aber natürlich war noch nicht zu erahnen, dass der Stürmer im Jahr 2019 weit über die Stadtgrenzen hinaus Legendenstatus genießen würde. Gegen die Berliner Hertha ließ er am Wochenende eine weitere Heldentat folgen, die seinen Ruf festigt. Die Bremer hatten in der Hauptstadt einen durchwachsenen Auftritt hingelegt. Eine halbe Stunde vor Schluss sollte es Pizarro mal wieder richten. Seine Mannschaft lief einfallslos an, um den 0:1-Rückstand aufzuholen. Auch dem Angreifer gelang wenig. Bis die sechste Minute der Nachspielzeit anbrach. Ein letzter Freistoß für Bremen. Pizarros Schuss: unplatziert, in die Mauer. Doch weil der Ball nach zweimaligen Gegnerkontakt doch noch im Tor eintraf, wird Pizarro für seine Schlitzohrigkeit gerühmt. Kein schöner Treffer, aber ein wichtiger und einer für die Rekordbücher. Pizarro ist mit 40 Jahren und 136 Tagen der älteste Torschütze der Bundesligageschichte. Er nahm diesen Rekord Mirko Votava ab, der bei seinem letzten Treffer 15 Tage jünger war. Bis zum Sommer hat Pizarro noch Zeit, den Rekord auszubauen. Dann endet sein Vertrag. Vorerst. Denn möglicherweise hängt er noch ein weiteres Jahr dran: „Mein Kopf sagt: Natürlich. Aber ich muss jede Woche warten, was mein Körper sagt.“Die Werderaner würden sich schwertun, dem Liebling der Fans einen weiteren Aufschub des Karriereendes zu verbauen. Noch dazu geht es für Pizarro um einen weiteren Rekord. Mit 195 Treffern ist er der Ausländer mit den meisten Toren in der Bundesliga. Ihm folgt Robert Lewandowski mit 193. Unwahrscheinlich, dass Pizarro diese Bestmarke noch lange behält. Unwahrscheinlich war vor 19 Jahren aber auch, dass er im Frühjahr 2019 immer noch für Bremen auf Torejagd geht. (time)