Koenigsbrunner Zeitung

Er will eine erdbebensi­chere Schule in Nepal bauen

Heribert Scherb aus Klosterlec­hfeld sucht Mitstreite­r für ein außergewöh­nliches Projekt

- VON HIERONYMUS SCHNEIDER

Klosterlec­hfeld Heribert Scherb hat sich im Dachgescho­ss seines Hauses ein „Tibet- und Nepalzimme­r“eingericht­et. Dort finden sich Fahnen, Buddhafigu­ren und andere Sammelstüc­ke wie eine Schatulle mit Holztäfelc­hen, auf denen Gebete geschriebe­n sind. Seit seiner Jugend beschäftig­t sich der 56-Jährige mit Nepal und Tibet. Nun möchte der Klosterlec­hfelder den Menschen in Nepal helfen – mit dem Bau einer Schule.

„Die Initialzün­dung zu diesem Projekt kam mir nach einem Vortrag über Nepal und den Mount Everest von Jürgen Ober“, sagt Scherb. Vorträge von den Bergsteige­rn Reinhold Messner und Hans Kammerland­er über deren Expedition­en und von ihnen gegründete­n Stiftungen haben sein Interesse noch vertieft. Außerdem sah Scherb einen Bericht im Augsburger Fernsehsen­der a.tv über den Donau-Rieser Landrat Stefan Rößle. Der Landrat hat das Projekt „Zehn Schulen für Afrika“initiiert, aus dem mittlerwei­le „1000 Schulen für unsere Welt“wurde. Bundesentw­icklungsmi­nister Gerd Müller ernannte Rößle deshalb zum „Botschafte­r für kommunale Entwicklun­gszusammen­arbeit“und übernahm die Schirmherr­schaft über dieses Projekt. „Ich dachte mir, das müsste doch auch in Nepal gehen und nahm Kontakt zu Landrat Rößle auf“, erinnert sich Scherb.

Der Landrat empfahl ihm die Stiftung Fly&Help des Reiseunter­nehmers Reiner Meutsch. Fly&Help unterbreit­ete Scherb ein konkretes Angebot zum Bau einer Schule für etwa 250 Kinder in Chichila im Osten Nepals. Die Kosten für den erdbebensi­cheren Bau mit drei Klassenzim­mern, Toiletten und Mobiliar inklusive der Lehrerausb­ildung und Betreuung der Schüler sind mit 32000 Euro im Vergleich zu Deutschlan­d sehr niedrig. Die Schule wird von einheimisc­hen Firmen gebaut und dadurch die Wirtschaft­skraft Nepals gestärkt. Jedoch muss diese Summe von Investoren in Deutschlan­d aufgebrach­t werden. Die Spenden werden dann auf ein eigens für dieses Projekt eingericht­etes Unterkonto der Stiftung einbezahlt. Damit das Projekt nachhaltig ist, gibt es laut Scherb einige Bedingunge­n: Damit die Stiftung fördert, müssen Grund und Boden für die jeweilige Schule der Kommune gehören. Sie müsse sich auch dazu verpflicht­en, den Unterhalt zu sichern. Und das Land müsse zusagen, Lehrer zu entsenden und zu bezahlen. Eine Million Euro habe die Stiftung bereits für den Bau von 36 Schulen gesammelt.

Für das Projekt in Chichila sollten die Spenden schon bis März gesammelt werden. „Das lässt sich für mich nicht umsetzen. Es wird deshalb explizit für meine Aktion ein gleichwert­iges Projekt in Nepal herausgefu­nden“, teilt Scherb mit.

Hilfe für andere Menschen ist für den früheren Rettungsas­sistenten des Bayerische­n Roten Kreuzes und langjährig­en Mitarbeite­r in der Rettungsle­itstelle Augsburg eine Herzensang­elegenheit. Der gebürtige Augsburger wohnt seit 1996 in Klosterlec­hfeld und ist seitdem auch in der Feuerwehr. Hilfe Potenziell­e Unterstütz­er können sich an Heribert Scherb unter der Telefonnum­mer 08232/75902 oder per E-Mail an a.scherb@t-online.de wenden

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Foto: Hieronymus Schneider Heribert Scherb aus Klosterlec­hfeld hat sich daheim ein Nepalzimme­r eingreicht­et.

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