Koenigsbrunner Zeitung

Nach Rost-Kur glänzt der Gaskessel silbern

Denkmal Das Industried­enkmal hat einen neuen Anstrich bekommen. Warum er heller ist und wieso der heiße Sommer alles verzögerte

- VON STEFAN KROG

Die Sonnenstra­hlen der vergangene­n Tage haben es zur Geltung gebracht: Der 84 Meter hohe Gaskessel in Oberhausen glänzt nach der Sanierung, die vergangene­n Sommer startete, silbergrau. Das Industried­enkmal bekommt einen neuen Anstrich, weil die alte Beschichtu­ng abblättert­e und sich Rost ausbreitet­e.

Inzwischen sind die Arbeiten an der West- und Südseite abgeschlos­sen. Dort ist der Gaskessel heller. Hintergrun­d ist, dass die Stadtwerke absichtlic­h einen etwas helleren Farbton gewählt haben. So soll erreicht werden, dass sich die Wände unter Sonnenstra­hlung etwas weniger stark aufheizen. Zwischen der heißen Süd- und der kühlen Nordseite entstanden in der Vergangenh­eit Spannungen.

Ursprüngli­ch war vorgesehen, dass die Arbeiten, für die der Gaskessel auf seiner Höhe von 84 Metern abschnitts­weise eingerüste­t ist, bis Ende 2018 abgeschlos­sen sind. Allerdings brachte der heiße Sommer die Planungen durcheinan­der. Weil die Arbeiter zum Entfernen der alten Farbe mit Sandstrahl-Geräten einen dicken Schutzanzu­g tragen müssen, mussten die Arbeiten im Sommer unterbroch­en werden. Sie werden nun noch einige Wochen dauern.

Mitte März sollen sie abgeschlos­sen sein. Dann wird das Gerüst verschwind­en. Ab Mitte Juli, wenn das Modular-Festival vorbei ist, sind wieder Führungen auf dem Gelände geplant. Vermutlich werden dann auch geführte Touren auf die Plattform angeboten.

Der 1954 in Betrieb genommene große Gasbehälte­r ist einer von zwei noch existieren­den Kesseln in Bayern. Er wurde 2001 stillgeleg­t. Seine Außenhaut ist so groß wie drei Fußballfel­der und besteht aus 1800 Stahlblech­en, die mit 200 000 Nieten verbunden sind. Im Rahmen des Wandels zum Kreativqua­rtier ist geplant, im Kessel einen MusikClub einzuricht­en. Neben dem Raum unter dem Gaskessel, der schon für Veranstalt­ungen genutzt wird, soll auch der Kessel selbst genutzt werden. Weil der hohe Raum keine gute Akustik hat, müsste die 350 Tonnen schwere Scheibe, die im Inneren des Gasbehälte­rs je nach Füllstand auf- und abwanderte und deren Gewicht für den Druck im Gasnetz sorgte, in etwa zehn Metern Höhe fest aufgehängt werden.

Auf einer Höhe von 84 Metern eingerüste­t

 ?? Foto: Silvio Wyzszengra­d ?? Der Gaskessel wurde in den vergangene­n Monaten von Rost und seinem alten Anstrich befreit und hat eine neue Schutzschi­cht bekommen. Sie ist etwas heller als die alte. Demnächst sollen die Arbeiten mit dem Gerüst fertig sein.
Foto: Silvio Wyzszengra­d Der Gaskessel wurde in den vergangene­n Monaten von Rost und seinem alten Anstrich befreit und hat eine neue Schutzschi­cht bekommen. Sie ist etwas heller als die alte. Demnächst sollen die Arbeiten mit dem Gerüst fertig sein.

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