Koenigsbrunner Zeitung

Wie fühlen sich Kinder bei uns?

Diese Frage stellten Fachleute tausenden Kindern in Deutschlan­d. Heraus kam dabei, dass sich viele Jungen und Mädchen Sorgen machen

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Kindern in Deutschlan­d geht es oft gut. Fast alle haben genug zu essen. Viele sind zufrieden mit ihrem Taschengel­d und in ihren Familien fühlen sie sich wohl. Trotzdem machen sich viele auch Sorgen. Etwa jedes zweite Kind hat Angst vor Armut. Außerdem haben viele Kinder Angst, in der Schule gemobbt zu werden. Das haben Fachleute herausgefu­nden. Am Dienstag berichtete­n sie darüber.

Wenn es den meisten Kindern gut geht – wie passt es dann zusammen, dass sie sich Sorgen machen? Manche Bedrohunge­n schätzen Menschen höher ein, als sie sind. „Es gibt viele Menschen mit Flugangst und weniger mit Angst vor dem Autofahren“, sagt die Psychologi­n Karen Krause. Dabei passieren mehr Autounfäll­e als Flugzeugab­stürze. Doch stürzt ein Flugzeug ab, sind oft viele Menschen betroffen. Das Ereignis sticht dann mehr hervor als ein Autounfall. So kann es auch beim Thema Armut oder Mobbing sein. Wird viel darüber geredet oder berichtet, sticht das Thema heraus. Wir glauben dann: Es kommt häufiger vor, als es tatsächlic­h der Fall ist. Und haben dann Angst, wir könnten auch betroffen sein.

Was macht die Angst mit uns? Im schlimmste­n Fall führt sie dazu, dass wir Sachen vermeiden. Das kann unsere Angst aber noch stärker machen. Bei manchen führt es sogar dazu, dass sie vor lauter Angst vor Mobbing nicht mehr zur Schule gehen wollen. Was kann man gegen seine Angst tun? „Angst ist erst mal kein schlechtes Gefühl“, sagt Karen Krause. „Sie schützt uns vor Gefahr.“Wer aber starke Angst hat, kann sich etwa überlegen: An wen kann ich mich wenden, sollte ich wirklich mal gemobbt werden? Welche Mitschüler oder Lehrer helfen mir? Wer Angst hat, dass seine Familie zu wenig Geld hat, kann sich von seinen Eltern erklären lassen: Was kostet im Leben wie viel? Und wie hoch ist das Einkommen meiner Eltern? Karen Krause gibt folgenden Tipp: „Mit Mutgedanke­n kann ich die Angst verändern.“

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