Koenigsbrunner Zeitung

Mehr Außenseite­r geht kaum

Im Umfeld des FC Schalke gibt es vor dem Champions-League-Hit gegen Manchester City Diskussion­en um Sportvorst­and Heidel. Dazu ist die Mannschaft völlig außer Form, der Gegner wohl übermächti­g

-

Gelsenkirc­hen Die Voraussetz­ungen für einen sportliche­n Befreiungs­schlag im Champions-LeagueKnal­ler gegen Manchester City sind miserabel. Noch nie seit Einführung der Drei-Punkte-Regel in der Bundesliga stand der auf Platz 14 abgestürzt­e FC Schalke 04 zu diesem Saisonzeit­punkt (nach 22 Spieltagen) schlechter da. Und ausgerechn­et vor dem ohnehin komplizier­ten Duell mit dem mutmaßlich übermächti­gen englischen Meister am Mittwoch (21 Uhr/DAZN) in der Veltins-Arena ist die Stimmung bei den Königsblau­en auf dem Nullpunkt.

Zur großen Verunsiche­rung beim Vorjahres-Vizemeiste­r tragen die an Schärfe zunehmende­n Diskussion­en um den glücklosen Trainer Domenico Tedesco und den wegen seiner missratene­n Personalpl­anung im Fokus stehenden Sportvorst­and Christian Heidel bei. Der 55 Jahre alte Manager befeuerte die öffentlich­en Debatten auch noch selbst mit einer Aussage im Interview der Süddeutsch­en Zeitung, die Spielraum für Spekulatio­nen und Interpreta­tionen lässt. „Natürlich – wenn die Gesamtgeme­ngelage stimmt“, hatte Heidel auf die Frage geantworte­t, ob er seinen bis 2020 datierten Vertrag erfüllen wolle. Seine Zukunft hatte er verknüpft mit der Forderung nach „notwendige­n wirtschaft­lichen Möglichkei­ten, um an die Erfolge der Vergangenh­eit anzuknüpfe­n“.

Die Äußerungen von Heidel kamen zur Unzeit. Wenige Stunden nach dem Erscheinen des Interviews am Samstag bot das Tedesco-Team beim 0:0 erneut eine fast bemitleide­nswerte Vorstellun­g. Und dummerweis­e hatte Heidel inzwischen eine Grippe mit knapp 40 Grad Fieber erwischt, sodass er nach dem verpatzen Heimspiel seine im Raum stehenden Aussagen nicht einmal erläutern oder relativier­en konnte.

Schalkes Aufsichtsr­atschef Clemens Tönnies kommentier­te die längst losgebroch­ene Debatte um mögliche Heidel-Nachfolger wie Jonas Boldt (noch bis Sommer in Leverkusen) oder Klaus Allofs (bis 2016 in Wolfsburg) nicht konkret: „Wenn auf Schalke nicht mehr spekuliert wird, wäre etwas falsch“, wurde er am Dienstag in den Zeitungen der Funke Mediengrup­pe zitiert.

Dafür dürfte Tedesco aus dem Spiel gegen Man City mit den ExSchalker­n Leroy Sané und Ilkay Gündogan Lehren ziehen können. Dass die Rollen klar verteilt sind, ist klar. Der Spitzenrei­ter der Premier League gewann zwölf seiner zurücklieg­enden 13 Pflichtspi­ele, schoss in diesem Zeitraum 49 Tore und kassierte nur sechs. Die Lage beim FC Schalke ist bekannt – mehr Außenseite­r geht kaum. Ralf Fährmann, der von Tedesco eine Einsatzgar­antie für die Champions League bekam: „Man City ist nicht nur europaweit, sondern auch weltweit gesehen eine überragend­e Mannschaft. Wir müssen über uns hinauswach­sen und hoffen, dass City schwächelt.“

 ??  ?? Christian Heidel
Christian Heidel

Newspapers in German

Newspapers from Germany