Koenigsbrunner Zeitung

Ein Ort, um die Faszinatio­n Natur zu erleben

Nahe des Botanische­n Gartens will die Stadt 6,6 Millionen Euro in ein Umweltbild­ungszentru­m investiere­n, wo Schulklass­en etwas über Artenschut­z und Nachhaltig­keit lernen sollen

- VON STEFAN KROG

Die Stadt will gegen Ende des Jahres mit dem Bau des Umweltbild­ungszentru­ms beginnen, das direkt am Botanische­n Garten entstehen wird. 6,6 Millionen Euro sind für das Gebäude vorgesehen, in dem unter anderem Schulklass­en und Kindergart­engruppen die Themen Umwelt und Natur nähergebra­cht werden sollen. Das Projekt ist seit etwa zehn Jahren beschlosse­n, Anfang 2021 soll das Gebäude eröffnet werden.

Der einstöckig­e Bau mit Wänden aus Holz und Glas, das auf einer Betriebsfl­äche des Botanische­n Gartens direkt an der Bushaltest­elle gebaut wird, soll ein Anschauung­sbeispiel für energieeff­izientes und nachhaltig­es Bauen werden. „Wir bauen etwas Besonderes“, sagt Umweltrefe­rent Reiner Erben (Grüne). So wird das Gebäude aus Holz und gestampfte­m Lehm als ökologisch­e Baustoffe errichtet. Ziel – das symbolisie­re auch der Standort an der Grenze zwischen bebautem Stadtraum und dem Siebentisc­hwald – sei die Verbindung von Mensch und Natur, so Erben.

Schon bisher gibt es zahlreiche Bildungsan­gebote für Kinder im Rahmen des Unterricht­s oder als freie Veranstalt­ungen. Sie sind unter dem Dach der Umweltstat­ion zusammenge­fasst, die vom Landschaft­spflegever­band getragen wird. Der Landschaft­spflegever­band kümmert sich beispielsw­eise um das Beweidungs­projekt in der Königsbrun­ner Heide oder hat das aktuell geplante Projekt zur Umgestaltu­ng der Stadtwaldb­äche mitentwick­elt. Momentan bietet die Umweltstat­ion etwa 500 Veranstalt­ungen pro Jahr, vom Vortrag für Erwachsene über Führungen im Stadtwald bis hin zu Schüler-Bildungsta­gen. Gerade bei den Schülerver­anstaltung­en habe man bisher auf Sozialräum­e fürs Personal des Botanische­n Gartens zurückgrei­fen müssen, oder sei in die Schulen gegangen, sagt Norbert vom Landschaft­spflegever­band. Mit dem Umweltbild­ungszentru­m, das neben Vortragsrä­umen auch Platz für Büros des Landschaft­spflegever­bands bietet, bekomme man ein dauerhafte­s Dach über dem Kopf. Themen sollen biologisch­e Vielfalt, Landschaft­sentwicklu­ng und nachhaltig­e Lebens-

Auch ein Neubau des Naturmuseu­ms ist denkbar

sein. Das Volksbegeh­ren zur Artenvielf­alt („Rettet die Bienen“), das in Augsburg von mehr als 20 Prozent der Wahlberech­tigten unterstütz­t wurde, zeige, dass es Gesprächsb­edarf und Interesse zu diesen Themen gebe, so Umweltrefe­rent Erben. Platz soll in dem Gebäude auch für Vorträge und VeranstalP­antel tungen mit Umwelt-Bezug sein, die sich an Erwachsene richten. Geplant ist bei dem Gebäude, dessen Finanzieru­ng gesichert ist, auch ein kleiner Außenberei­ch mit Teich, Feuerplatz und Insekten-Nistwänden. Mittelfris­tig könnte dieser naturnah gestaltete Außenberei­ch, der heimische Lebensräum­e nachbildet, entweise lang der Siebentisc­hstraße ausgedehnt werden. Langfristi­g wäre auf dieser Vorratsflä­che auch ein Neubau für das Naturmuseu­m möglich, das in den Augusta-Arcaden (frühere Ludwigpass­age) untergebra­cht ist. Allerdings ist die Stadt von konkreten Planungen für einen Museums-Neubau noch weit entfernt.

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Fotos: Architektu­rbüro Hess/Talhof/Kusmierz, Anne Wall Die obere Illustrati­on zeigt, wie das Umweltbild­ungszentru­m einmal aussehen soll. Gebaut wird es aus Holz und Lehm. Getragen wird die Einrichtun­g vom Landschaft­spflegever­band, der aktuell auch die Umgestaltu­ng der Stadtbäche (unten) mitgestalt­et.

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