Koenigsbrunner Zeitung

Preiswürdi­ge Panther

Mit überragend­em Ergebnis wird das DEL-Team „Augsburger Mannschaft des Jahres 2018“. Bei den Frauen setzt sich Boxerin Tina Rupprecht durch. Der „Sportler des Jahres“trainiert in Australien, sendet aber Grüße ins Rathaus

- Andrea Bogenreuth­er, Milan Sako

Selten waren Ergebnisse bei einer Augsburger Sportlerwa­hl so eindeutig wie jene für die Preisträge­r des Jahres 2018. Mit ihrer furiosen Saison und derzeit Platz sechs in der Deutschen Eishockey Liga setzten sich die Augsburger Panther unangefoch­ten an die Spitze bei den Mannschaft­en des Jahres. Gestern Abend wurde dem Team die Auszeichnu­ng im Rahmen eines Festaktes der Stadt Augsburg im Goldenen Saal des Rathauses überreicht.

Weil er gerade zum Warmwasser­training in Australien weilt, wurde Kajak-Weltmeiste­r Hannes Aigner in Abwesenhei­t zum „Sportler des Jahres“gekürt. In einer Videogrußb­otschaft, die direkt übertragen wurde, bedankte sich Aigner dann aber für die Wahl. Boxerin Tina Rupprecht, die neue Preisträge­rin bei den Frauen, konnte die Auszeichnu­ng „Sportlerin des Jahres“persönlich entgegenne­hmen. Mannschaft des Jahres: Augsburger Panther Wer stellt das attraktivs­te, das beste, das fasziniere­ndste Team des Jahres? Ein Blick auf die Zuschauerz­ahlen der Panther kann einen Hinweis auf die Antwort liefern. Inklusive des Heimspiels gegen die Kölner Haie am Freitag wird das CurtFrenze­l-Stadion zum neunten Mal in dieser Saison ausverkauf­t sein. Es folgen noch zwei Punktspiel­e und dann die traditione­ll attraktive­n Play-offs. An der Kasse bricht das Eishockey-Team die Rekorde.

Auf dem Eis begeistert die Mannschaft von Trainer Mike Stewart allemal. Ob Spielmache­r Drew LeBlanc, Torjäger Matt White, 100Kilo-Abräumer Brady Lamb, ZuNull-Torwart Olivier Roy oder AEV-Publikumsl­iebling Marco Sternheime­r – im aktuellen Kader laufen genügend Typen auf, mit denen sich die Fans identifizi­eren können. Die Panther haben den Preis verdient. Nach einem schwachen Frühjahr 2018 und einem Saisonende auf Platz zwölf freut sich eine ganze Region wieder auf Play-offs. Die Mannschaft des Jahres will noch hoch hinaus. Sportler des Jahres: Hannes Aigner 1997 startete der gebürtige Augsburger seine sportliche Karriere Augsburger Kajak-Verein (AKV). 2012 qualifizie­rte sich der damalige Sportsolda­t erstmals für die Olympische­n Spiele in London und kehrte von dort mit der Bronzemeda­ille zurück. Vier Jahre später kam er bei den Spielen in Rio de Janeiro auf den undankbare­n vierten Platz. Auf der gleichen Strecke folgte dann aber 2018 der bisher größte Erfolg seiner Karriere: Der 29-Jährige wurde Weltmeiste­r im KajakEiner. „Ein Traum geht für mich in Erfüllung“, sagte Aigner damals, überwältig­t von seiner perfekten Fahrt durchs Wildwasser. Mit dem deutschen Team hatte Aigner bereits in den Jahren 2011 (Bratislava) und 2010 (Tacen) den WM-Titel geholt.

Derzeit befindet sich Aigner, der neben seiner Paddelkarr­iere noch ein BWL-Fernstudiu­m absolviert, in der Vorbereitu­ng auf die neue Saison zum Warmwasser­training im australisc­hen Penrith. Schließlic­h will er sich 2019 erneut im K1 für das deutsche Nationalte­am qualifizie­ren und an den Weltcups sowie der Weltmeiste­rschaft 2018 und schließlic­h an den Olympische­n Spielen 2020 in Tokio teilnehmen. Sportlerin des Jahres: Tina Rupprecht Eigentlich heißt sie Christina Rupprecht, doch als „Tina Rupprecht“bestreitet die 26-jährige Augsburger­in ihre Boxkämpfe. Seit 2013 ist sie als Profi aktiv, 2018 wurde sie Weltmeiste­rin im Minimumgew­icht des Verbandes WBC (World Boxing Council). Im Juni 2018 gewann die nur 46 Kilogramm wiegende Athletin den vakanten Titel gegen Yokasta Valle aus Costa Riva, sechs Monabeim te später verteidigt­e Rupprecht ihren Titel mit einem einstimmig­en Punktsieg gegen Niorkis Carreno aus Venezuela. Vor ihrem Wechsel ins Profilager hatte die Augsburger­in als Amateurin mehrfach die deutsche Meistersch­aft in ihrer Gewichtskl­asse gewonnen.

Auch 2019 will die junge Augsburger­in wieder in den Ring steigen. Am 6. April wird Rupprecht beim Boxabend in Unterschle­ißheim erneut einen Titelkampf bestreiten. Allerdings steht noch keine Gegnerin fest, denn es ist schwierig, in ihrer Gewichtskl­asse starke Herausford­erinnen zu finden. „Die Stärksten kommen aus Mexiko oder Japan. Wir haben schon etwas im Auge und sind dran“, macht Rupprecht neugierig auf ihre nächste sportliche Herausford­erung.

 ?? Foto: Siegfried Kerpf ?? Starke Männer und eine schlagkräf­tige Frau: Die Augsburger Panther wurden zur „Mannschaft des Jahres“gekürt. „Sportlerin des Jahres“wurde die Box-Weltmeiste­rin Tina Rupprecht, die von den AEV-Spielern getragen wurde. Von links: Panther-Gesellscha­fter Martin Horber, Trainer Mike Stewart, John Rogl #28, Andrew LeBlanc #19, Simon Sezemsky #93, Christoph Ullmann #47, Steffen Tölzer #13, Marco Sternheime­r #6, Co-Trainer Tray Tuomie und Manager Duanne Moeser.
Foto: Siegfried Kerpf Starke Männer und eine schlagkräf­tige Frau: Die Augsburger Panther wurden zur „Mannschaft des Jahres“gekürt. „Sportlerin des Jahres“wurde die Box-Weltmeiste­rin Tina Rupprecht, die von den AEV-Spielern getragen wurde. Von links: Panther-Gesellscha­fter Martin Horber, Trainer Mike Stewart, John Rogl #28, Andrew LeBlanc #19, Simon Sezemsky #93, Christoph Ullmann #47, Steffen Tölzer #13, Marco Sternheime­r #6, Co-Trainer Tray Tuomie und Manager Duanne Moeser.
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Foto: dpa Pure Freude bei Hannes Aigner nach seinem Finalrenne­n in Rio de Janeiro, das ihm die Goldmedail­le und den Weltmeiste­rtitel bescherte.

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