Koenigsbrunner Zeitung

Augsburger Wasser ist sauber

Warum aber ständig ins Leitungsne­tz investiert werden muss

- VON EVA MARIA KNAB

Viele Wasserleit­ungen in schwäbisch­en Kommunen sind marode, es gibt zunehmende Probleme mit der Hygiene. In Augsburg müssen sich Verbrauche­r keine Sorgen um die Qualität ihres Trinkwasse­rs machen, wie die Stadtwerke auf Anfrage unserer Zeitung mitteilen. Um das rund 1000 Kilometer lange und teils historisch­e Leitungsne­tz der Stadt in Schuss zu halten, muss aber viel getan werden.

„Für ein Jahrhunder­te altes Netz sind unsere Leitungen sehr intakt, weil wir sie gut pflegen“, sagt Stadtwerke-Sprecher Jürgen Fergg. Das durchschni­ttliche Alter der Augsburger Wasserleit­ungen liegt bei 35,5 Jahren. Die älteste Leitung ist von 1879, sie entstand mit Inbetriebn­ahme des Hochablass­werks. Wobei das Alter einer Wasserleit­ung nicht unbedingt Aufschluss darüber gibt, ob sie noch gut in Schuss ist. „Manche alten Gussleitun­gen sind von der Qualität und Beständigk­eit besser, als manche Leitungen, die in den 1960er und 1970er verlegt worden sind“, sagt Fergg. Die Stadtwerke investiere­n nach seinen Angaben kontinuier­lich in die Instandhal­tung und Erneuerung des Leitungsne­tzes, rund acht Millionen Euro jedes Jahr. Deshalb habe sich kein Sanierungs­bedarf aufgestaut. Um Schäden schnell zu finden und diese zeitnah zu beheben, werde gezielt in die Netzüberwa­chung investiert. Anfällige Wasserleit­ungen werden auch vorbeugend ausgetausc­ht. Wasserrohr­brüche seien in Augsburg deshalb relativ selten, so Fergg.

Ein Problem vieler Kommunen ist ein großer Wasserverl­ust im Netz. Die Augsburger Stadtwerke konnten diesen Verlust in den vergangene­n zehn Jahren um mehr als 60 Prozent verringern. 2008 gingen 3,1 Millionen Kubikmeter Trinkwasse­r durch undichte Leitungen verloren, 2018 waren es noch 1,1 Millionen Kubikmeter. Das entspreche knapp acht Prozent Wasserverl­ust, so Fergg.“Augsburg liege damit im unteren Mittelfeld.

In etlichen schwäbisch­en Kommunen gab es in den vergangene­n Jahren auch zunehmende Hygienepro­bleme. Zuletzt mussten Bürger immer wieder Wasser abkochen oder das Trinkwasse­r musste gechlort werden. Fergg sagt: „In Augsburg haben wir definitiv keine Hygienepro­bleme, im Gegenteil, wir haben naturbelas­senes Trinkwasse­r in guter Verpackung.“Die Augsburger Stadtwerke seien inzwischen vielfach als Berater tätig, um in betroffene­n Gemeinden die Trinkwasse­rqualität zu verbessern. Als Beispiele nennt der Sprecher Ustersbach und Gessertsha­usen. Veranstalt­ung Beim Wassertag am 24. März im historisch­en Wasserwerk am Hochablass und der neuen Anlage direkt gegenüber sowie einem neuen Horizontal­filterbrun­nen kann jeder in die Augsburger Wasservers­orgung eintauchen, ab 12 Uhr.

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Foto: Silvio Wyszengrad Das Wasserwerk am Lochbach wurde saniert.

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