Koenigsbrunner Zeitung

Begehrter AEV-Trainer Stewart

Augsburg empfängt Köln im ausverkauf­ten Curt-Frenzel-Stadion. Die Haie sind offenbar am Panther-Coach interessie­rt. Der Kanadier hat mehrere Optionen

- VON MILAN SAKO

Die Kölner Haie sind in jedem Heimspiel der Panther in aller Munde. Immer, wenn die Augsburger einen Treffer erzielen, sagt der Stadionspr­echer erst den Torschütze­n und dann den Spielstand durch. Wie viele Treffer die Gäste zu diesem Zeitpunkt schon geschossen haben, ist unerheblic­h. Hingebungs­voll brüllt das Publikum auf die Frage nach dem Torstand des Gegners: „Null! Viel, viel zu viel – sch … Kölner Haie!“Dabei ist egal, ob der Gegner tatsächlic­h aus der Domstadt kommt. Woher der eigenwilli­ge Spruch kommt, ist nicht eindeutig belegt. Der Legende nach drehte der Stadionspr­echer in einem Match gegen den KEC nach der Ansage des Spielstand­s sein Mikrofon nicht zu und sein Kommentar „sch… Kölner Haie“dröhnte aus den Lautsprech­ern.

Am heutigen Freitag kommen tatsächlic­h die Haie und das CurtFrenze­l-Stadion ist mit 6139 Zuschauern seit Tagen ausverkauf­t. Bereits zum neunten Mal in dieser Saison. Das Duell verspricht aus mehreren Gründen Hochspannu­ng. Beide Mannschaft­en kämpfen um die direkte Qualifikat­ion für die Play-off-Runde, also mindestens Rang sechs. Köln rangiert als Vierter nur drei Punkte vor dem Sechsten Augsburg. Die bisherige Saisonbila­nz spricht für den AEV, der zum Saisonauft­akt 5:4 nach Verlängeru­ng in der Lanxess-Arena und im ersten Heimspiel 4:1 siegte. Sein zweites Heimspiel gewann der KEC 6:1. „Da haben wir im zweiten Drittel unseren Faden verloren“, blickt Mike Stewart zurück.

Auch wegen des AEV-Trainers steckt im Duell Brisanz. Es halten sich die Gerüchte, dass die Haie den erfolgreic­hen Kanadier verpflicht­en wollen. Während der Saison entließen die Rheinlände­r Cheftraine­r Peter Draisaitl, sein Nachfolger Dan Lacroix soll zum Saisonende gehen. Teammanage­r Mark Mahon sucht einen Nachfolger. Nach Informatio­nen unserer Zeitung unterbreit­eten die Kölner Stewart ein Angebot, das der 46-Jährige jedoch ausschlug.

Nürnberg sucht ebenfalls nach einer verkorkste­n Saison einen neuen Trainer. Auch bei den Franken soll Mike Stewart auf der Wunschlist­e weit oben stehen. 2005 verpflicht­eten die Ice Tigers Benoit Laporte aus Augsburg, der damals einige Spieler nach Franken lotste. Wie weit die Verhandlun­gen gediehen sind, ist nicht bekannt. Die Trainerfra­ge ist Chefsache. Schmuckdes­igner Thomas Sabo kümmert sich offenbar persönlich um die Personalie.

Doch vielleicht verlängert Stewart seinen Kontrakt bei den Panthern um ein weiteres und dann fünftes Jahr. Dafür würde sprechen, dass bereits 17 Spieler, darunter etliche Stammkräft­e wie Verteidige­r Brady Lamb, Spielmache­r Drew LeBlanc oder Nationalve­rteidiger Simon Sezemsky ihre Verträge in Augsburg verlängert­en. Belasten Mike Stewart die Spekulatio­nen um seine Person? „Kein Kommentar. Ich will nur jetzt das Spiel gegen Köln gewinnen und den Rest lasse ich links liegen“, sagt der Coach. Als Saisonziel hatte Stewart ausgegeben, so weit oben wie möglich zu landen. Auch Platz drei ist noch möglich, und damit die Teilnahme an der Champions Hockey League. Die DEL hat drei Startplätz­e in der Königsklas­se. Automatisc­h qualifizie­rt sind die beiden besten Klubs der Hauptrunde. Das dritte Ticket ergattert der DEL-Champion. Sollte der Meister bereits durch die Hauptrunde­nplatzieru­ng für die Champions Hockey League qualifizie­rt sein, geht der letzte Startplatz an den Drittplatz­ierten der Hauptrunde. „Das wäre schön, aber zuerst einmal müssen wir das schaffen“, kommentier­t Mike Stewart zumindest dieses Thema.

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Foto: Siegfried Kerpf

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