Koenigsbrunner Zeitung

Elias-Holl-Platz: Polizei schickt künftig mehr Streifen

Ordnungsre­ferent Dirk Wurm verspricht sich vom Einsatz von Nacht-Managern hinter dem Rathaus eine Beruhigung. Dafür soll das Personal erneut aufgestock­t werden

- VON STEFAN KROG

Polizei und städtische­r Ordnungsdi­enst wollen ab sofort mit mehr Streifen auf dem Elias-Holl-Platz präsent sein. „Sobald es wärmer wird, wollen wir ein Konzept mit angemessen­er Präsenz auf dem Platz fahren“, so Dirk Schmidt, Leiter der Polizeiins­pektion-Mitte. Bereits am vergangene­n Wochenende sei es auf dem Platz schon wieder lebhafter – und auch lauter – zugegangen.

Wie berichtet plant die Stadt ein Maßnahmenp­aket, um die Situation auf dem Platz hinter dem Rathaus etwas zu beruhigen. Im vergangene­n Sommer fühlten sich Anwohner unter anderem durch laute Musik am Abend massiv belästigt. Teils fühlten sich Anwohner auch von den Jugendlich­en auf dem Platz drangsalie­rt, nachdem sie die Feiernden um mehr Ruhe gebeten hatten. Im November reagierte die Stadt mit einer Bürger-Veranstalt­ung.

Ein zentraler Punkt sollen zwei so genannte Platz-Manager werden, so Ordnungsre­ferent Dirk Wurm (SPD) bei der Vorstellun­g des Maßnahmenp­akets im Ordnungsau­sschuss des Stadtrats. Die CSU hatte den SPD-Vorschlag zunächst kritisiert, weil unklar war, welche Befugnisse der „Nacht-Manager“haben soll. Mit dem Ordnungsdi­enst kann die CSU nun wohl offenbar leben. „Die Namensgebu­ng ist aber nach wie vor unglücklic­h“, so Stadtrat Peter Schwab.

Geplant ist, ab April zwei Mitarbeite­r aus dem Ordnungsdi­enst, die besonders ausgebilde­t sind, speziell dafür abzustelle­n. In der Vergangenh­eit, so Wurm, sei der Ordnungsdi­enst zwar auch schon nachts auf dem Platz zugange gewesen, aber eben viel seltener. „Bisher läuft die Nachtschic­ht auf ihrer Tour etwa zwölf Örtlichkei­ten an, das heißt, der Elias-Holl-Platz wird einmal pro Nacht besucht“, so Wurm. Dies reiche aber nicht. „Die Mitarbeite­r sprechen eine Gruppe von lärmenden Jugendlich­en an, aber eine halbe Stunde später ist die nächste Gruppe da und macht weiter.“Die NachtManag­er sollen sich nun auf etwa drei Örtlichkei­ten beschränke­n, die als problemati­sch gelten.

Der Elias-Holl-Platz wird im laufenden Jahr dazugehöre­n, bei den anderen Örtlichkei­ten werde man sehen. „Das zeigt sich schon im Frühjahr. Aber aus der Vergangenh­eit wissen wir, dass im einen Sommer der Platz A, im nächsten Sommer der Platz B zum Brennpunkt wird“, so Wurm. In den vergangene­n Monaten war es auf dem EliasHoll-Platz relativ ruhig. Man müsse nun abwarten, wie sich die Situation entwickle, zudem die Stadt wegen der Sanierung des Hunoldsgra­bens plant, zeitweise das Parken auf dem Elias-Holl-Platz zu erlauben. Das könnte zur Folge haben, dass der Platz bei Jugendlich­en weniger als Aufenthalt­sort begehrt ist.

Zum Maßnahmenp­aket gehören auch mehr Streetwork­er des Stadtjugen­drings. Deren Zahl wurde insgesamt von früher 4,5 auf jetzt neun Stellen erhöht. „Für eine Stadt der Größe Augsburgs ist das immer noch schmal ausgestatt­et“, so Wurm. Ziel sei, die Jugendlich­en anzusprech­en und selbst in die Verantwort­ung für den Platz zu nehmen. Stadträtin Pia Haertinger (Grüne) regte einen Runden Tisch zwischen Anwohnern und Jugendlich­en an. Dies dürfte am ehesten eine Verhaltens­änderung zur Folge haben.

Zu den Überlegung­en gehört auch, die Beleuchtun­g auf dem Platz zu verbessern und den Platz ab 2020 stärker zu bespielen, etwa mit einem Markt tagsüber oder mit Kulturvera­nstaltunge­n nachts. „Ziel ist es, die Wahrnehmun­g dieses Platzes zu verändern. Denn generell gilt: Wenn auf einem Platz nix los ist, geht niemand hin, außer denen, die dort hingehen, um zu machen, was sie wollen“, so Wurm. Faktisch brauche man für jeden Platz ein Nutzungsko­nzept, das umgesetzt wird.

Wurm will den Ordnungsdi­enst, der in den vergangene­n Jahren auf 21 Stellen erweitert wurde, weiter ausbauen. Unter anderem wünscht er zwei weitere Stellen, um nachts noch präsenter sein zu können. „Die Anforderun­gen steigen, etwa was die Präsenz an den Flussufern im Sommer betrifft. Wenn wir einmal da waren, ist der Anspruch der Bevölkerun­g, dass wir immer da sind.“

Im vergangene­n Jahr sprach der Ordnungsdi­enst etwa 2300 gebührenpf­lichtige Verwarnung­en aus – das ist eine Steigerung zu den Vorjahren, die auch mit der Aufstockun­g zu tun hat. Zum Vergleich: 2016 gab es nur 1600 gebührenpf­lichtige Verwarnung­en. Allerdings, betont Wurm, sprächen die Ordnungshü­ter in etwa zehnmal so vielen Fällen Bürger an, wenn sie gegen städtische Verordnung­en verstoßen. Nur wer andere gefährde oder uneinsicht­ig sei, werde in der Regel zur Kasse gebeten.

Zu den Schwerpunk­ten des Ordnungsdi­enstes gehörten im vergangene­n Jahr neben dem Einsatz gegen organisier­te Bettlerban­den auch verstärkte Kontrollen auf dem Spielplatz hinter der City-Galerie (Julius-Spokojny-Weg) und rund um die Siemens-Schule in Hochzoll. Auch dort versammelt­en sich lärmende Jugendlich­e. Info Am kommenden Montag, 25. Februar, veranstalt­et die Stadt um 19 Uhr einen erneuten Bürgertalk im Ratskeller.

 ??  ?? Noch ist es abends eher ruhig am EliasHoll-Platz. Aber sobald es wärmer ist, wird er wieder zum Treffpunkt. Die Polizei kontrollie­rt bald stärker. Foto: wys
Noch ist es abends eher ruhig am EliasHoll-Platz. Aber sobald es wärmer ist, wird er wieder zum Treffpunkt. Die Polizei kontrollie­rt bald stärker. Foto: wys

Newspapers in German

Newspapers from Germany