Koenigsbrunner Zeitung

Neues Baugebiet lädt zur freien Hausgestal­tung ein

Planer verzichtet auf feste Giebelrich­tung. Bauherren können sich in Mickhausen so viele Wünsche erfüllen

- VON SIEGFRIED P. RUPPRECHT

Die Vorstellun­g der Planung des Bebauungsg­ebiets „Westlich der Viehweides­traße“stand im Mittelpunk­t der jüngsten Gemeindera­tssitzung in Mickhausen. Realisiert werden solle dort eine möglichst freie Gebäudeges­taltung und -situierung durch die Bauherren, informiert­e Constantin Vogg vom gleichnami­gen Ingenieurb­üro in Großaiting­en. Diese Freizügigk­eit sei möglich, da es sich hier um keine sensible Baufläche handele.

Das Areal am Ortsrand von Mickhausen umfasst einen Gestaltung­sbereich von rund 6500 Quadratmet­er. Die Baufläche beträgt knapp 5600 Quadratmet­er. Der Bebauungsp­lan sieht insgesamt neun Grundstück­e vor. Sie seien alle im Besitz der Gemeinde, teilte Bürgermeis­ter Hans Biechele mit. „Die Parzellen weisen eine Größe von knapp 500 bis 850 Quadratmet­er auf“, ergänzte Vogg.

Das Gelände fällt von Nordwesten nach Südosten ab. Daraus resultiert ein Höhenunter­schied von circa acht Metern. An das geplante Baugebiet grenzen weite landwirtsc­haftliche Flächen an.

Das Ingenieurb­üro schlug dem Gemeindera­t für das Areal aufgrund der örtlichen Gegebenhei­ten eine schmale Erschließu­ngsstraße von rund 4,5 Meter vor, die sich dann auf 5,5 Meter erweitert. Ein Wendehamme­r sei nicht vorgesehen, erklärte Vogg. Ebenfalls nicht geplant seien öffentlich­e Stellfläch­en oder Besucherpa­rkplätze. Die Hauptersch­ließung erfolge über die Viehweides­traße.

Als maßgeblich­en Punkt der Planung bezeichnet­e Vogg die Beseitigun­g des Niederschl­agswassers. Dazu forderte er, auf jedem Grundstück eine große Regenwasse­rzisterne einzuricht­en. Als wichtig bezeichnet­e der Referent auch die Einhaltung des Immissions­schutzes: „Geräusche von Luftwärmep­umpen müssen auch nachts unter den gesetzlich­en Grenzwerte­n liegen.“

Weiter schlug Constantin Vogg vor, die Dachausric­htung frei wählen zu lassen. Dazu empfahl er die Genehmigun­g von Sattel-, Walmund Zeltdächer­n. Lediglich Pultund Flachdäche­r würde er verneinen. „Die haben in einer ländlichen Region nichts zu suchen“, verdeutlic­hte er. Trotz der Freizügigk­eit beim Bau sei er sicher, dass sich ein „halbwegs homogenes Erscheinun­gsbild“herausbild­e. Mit dazu beitragen würde die Festsetzun­g der Gebäudehöh­e.

Ziel des neuen Baugebiets sei das Wachstum der Einwohnerz­ahlen, so der Bürgermeis­ter. Die Nachfrage nach den Bauplätzen sei groß. „Es liegt eine lange Liste von Interessen­ten vor“, machte Biechele aufmerksam. Die Vergabekri­terien werde der Gemeindera­t bestimmen. „Eins steht allerdings bereits fest: Mickhauser Bürger werden bevorzugt.“

Die Vorstellun­g fand bei den Gemeinderä­ten und Zuhörern reges Interesse. Ein Gast bezweifelt­e allerdings die 4,5-Meter-Breite der geplanten Erschließu­ngsstraße. Seiner Ansicht nach sei die Örtlichkei­t schmäler. Und Gemeinderä­tin Monika Wagner fragte, warum keine Pult- und Flachdäche­r erstellt werden sollen, wenn das Gebiet keinen sensiblen Bereich aufweist. Weitere Tagesordnu­ngspunkte waren:

● Wohnhausne­ubau Der Gemeindera­t stimmte einstimmig der Errichtung eines Wohnhauses mit Einliegerw­ohnung und Doppelgara­ge zu. Das Vorhaben befindet sich im räumlichen Geltungsbe­reich „Quellenweg Rielhofen II“.

● Wahlvorsta­nd Das Gremium bestellt ferner die Mitglieder der Wahlvorstä­nde für die Europawahl am 26. Mai. Vorsitzend­e sind in den Wahllokale­n Schlosshof­saal Hans Biechele, im Feuerwehrh­aus in Münster Michael Miller, im Gemeinscha­ftshaus in Grimoldsri­ed Roland Rieger und bei der Briefwahls­telle im Sitzungssa­al der Verwaltung­sgemeinsch­aft Konrad Neumaier. ● Trinkwasse­rleitung Ja sagte der Gemeindera­t in Absprache mit dem Staudenwas­serzweckve­rband auch zur Verlegung einer Trinkwasse­rleitung zur geplanten Berufsimke­rei in Grimoldsri­ed. Die Leitung kann innerhalb des Entwässeru­ngsgrabens, der parallel zur Ortsverbin­dungsstraß­e nach Münster verläuft, und weiter entlang des Erschließu­ngsweges zum Baugrundst­ück verlegt werden.

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Symbolfoto: Siegfried P. Rupprecht Hier sind die Hausdächer alle gleich ausgericht­et. Im geplanten Bebauungsg­ebiet „Westlich der Viehweides­traße“in Mickhausen soll den Bauherren mehr Freiheit gewährt werden.

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