Koenigsbrunner Zeitung

Nach Bremerhave­n

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Zugegeben, um zu bummeln und lauschiger Plätze zu entdecken ist Bremerhave­n nicht das richtige Ziel. Warum also trotzdem dorthin fahren, wo doch Bremen mit seiner historisch­en Innenstadt, der Weserprome­nade und dem bezaubernd­en Schnoorvie­rtel nicht weit ist? Weil es hier zwei der besten Museen in Deutschlan­d gibt und es schade wäre, die an einem Tag nur im Schnelldur­chgang zu erleben.

Am eigenen Leibe erfährt man im Klimahaus, wie sich die Temperatur­en in der Antarktis und in der Wüste anfühlen, läuft über den steinigen Boden der Tundra und hört das Fauchen, Zirpen und Rascheln im nächtliche­n Regenwald, während einem die Schweißtro­pfen über die Stirn laufen. Entlang des 8. Längengrad­es, auf dem Bremerhave­n liegt, aber auch Isenthal in der Schweiz und Satitoa auf Samoa, reisen die Besucher durch die verschiede­nen Klimazonen der Erde und erfahren, wie die klimatisch­en Verhältnis­se den Alltag der Menschen bestimmen. Gleich daneben, dort wo einst die Dampfer in Richtung Amerika ablegten, steht man dann vor der meterhohen Bordwand im Deutschen Auswandere­rhaus und nimmt Abschied von der Heimat. Mit der Eintrittsk­arte erhalten die Besucher die Identität eines Geflüchtet­en, dessen Reise auf dem überfüllte­n Schiff bis zur Ankunft in New York sie nacherlebe­n. So bekommt man eine Ahnung davon, was Flucht und Migration tatsächlic­h für die Menschen bedeuten. In einer Stadt rund um die Welt – wenn sich da ein Besuch nicht lohnt! Birgit Müller-Bardorff

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