Nach Zadar
Zadar hat, was keine andere Stadt bieten kann: Musik vom Meer. Wie Sirenenklänge hört man schon von weitem die dunklen Töne der Meeresorgel. Auf einer Steintreppe am Meer sitzen Touristen und lauschen versonnen den sphärischen Klängen. Indem die Meereswellen Luft in 35 unter Wasser installierte Röhren drücken, erzeugen sie wie in Orgelpfeifen unterschiedliche Töne. Zu verdanken ist diese „Naturmusik“dem Architekten Nikola Baic.
Er hat auch den „Gruß an die Sonne“konzipiert. Genau da, wo Alfred Hitchcock den „schönsten Sonnenuntergang der Welt“verortete, hat Baic 300 mehrschichtige Glasplatten kreisförmig verlegen lassen. Die Solarzellen darunter speichern tagsüber die Sonnenenergie und geben sie abends in Form von farbigem Licht wieder ab – magisch. Doch nicht nur an dieser Uferpromenade ist Zadar zauberhaft. Die kroatische Stadt liegt auf einer Halbinsel und hat eine reiche Geschichte. Das Forum stammt noch von den Römern, die vorromanische Kirche Sveti Donat aus dem 9. Jahrhundert. In der Altstadt, die von einer Festungsmauer aus dem 16. Jahrhundert umgeben ist, erinnern viele Bauten an Venedig. Auf glänzendem Granit-Pflaster spaziert man durch enge, von Läden, Restaurants und Kneipen flankierte Gassen durch die Jahrhunderte. Und dazwischen gibt’s Maraschino zu probieren und zu kaufen, jenen weißen Likör aus Maraska-Kirschen, der seit dem 18. Jahrhundert wo heimisch ist? In Zadar natürlich. Wo sonst? Lilo Solcher