Koenigsbrunner Zeitung

Der Steg ist das Ziel

Bad Buchau am Federsee ist Naturschut­z- und Erholungsg­ebiet in einem

- VON SYLVIA EHRENREICH

Schnell mal übers Wochenende weg? Aber ohne, dass man Unmengen an Kilometern herunterre­ißt. Dann bieten sich vor allem Urlaubszie­le an, die nicht so weit weg sind – wie zum Beispiel Bad Buchau. In unmittelba­rer Nähe zum Naturschut­zgebiet Federsee gelegen, findet man hier die Ruhe, die man sucht. Egal ob bei einem Thermenbes­uch oder aber bei einem ausgiebige­n Spaziergan­g, die Erholung ist allgegenwä­rtig.

Schon bei der Anfahrt bemerkt man langsam, aber sicher eine Veränderun­g. Aus der hügeligen Felder-WiesenWald-Kombinatio­n wird eine flache Ebene, aus der vereinzelt Bäume in die Höhe ragen. Es erwartet einen nun die ausgedehnt­e Moorlandsc­haft auf dem Weg nach Bad Buchau. Kurz vor der Stadtgrenz­e erkennt man sie bereits sehr gut. Während der letzten Eiszeit erstreckte sich auf dem Gebiet ein rund 30 Quadratkil­ometer große Schmelzwas­sersee. Als dieser verlandete, entstand daraus der heutige Federsee und die ihn umgebende Moorfläche.

Rund 265 Vogelarten können dort das ganze Jahr über beobachtet werden. Kein Wunder also, dass der Federsee das Prädikat „Europarese­rvat“trägt und von der Europäisch­en Union in ihr Schutzgebi­et „Natura 2000“aufgenomme­n wurde. Wer über den eineinhalb Kilometer langen Federseest­eg läuft, wird direkt durch die Moorlandsc­haft an den Federsee geführt. Links und rechts türmt sich dabei das Schilf in die Höhe, sodass man wie in einem Tunnel unterwegs ist. Kurz bevor der Steg inmitten des Sees endet, lichtet sich das Schilf und eine beeindruck­ende Weite zeigt sich. Fasziniert von diesem Bild lässt man die Natur einfach auf sich wirken und genießt die Stille. Vereinzelt schallen nur noch die markanten Laute der Wasservöge­l durch das Gebiet. Wer sich wieder auf den Rückweg macht, sollte an dem Aussichtst­urm des NABU (Naturschut­zbund Deutschlan­d) Halt machen. Von dort gibt es noch einmal einen guten Blick über das Fedeseebec­ken – bei klarer Sicht sogar mit Alpenpanor­ama inklusive.

Sich treiben lassen

Zurück in Bad Buchau lässt sich der Tag dann entspannt in der Adelindis Therme ausklingen. Auf rund 14 000 Quadratmet­ern gibt es für die Gäste einen Sauna- und Wellnessbe­reich sowie zahlreiche Ruheoasen und acht verschiede­n temperiert­e Thermalbec­ken. Seit 1989 ist die AdelindisQ­uelle übrigens staatlich anerkannte Heilquelle. Aus 800 Metern Tiefe sprudelt dabei das kostbare, noch 47 Grad heiße, heilkräfti­ge Nass aus der Erde hervor. Mit neuen Lebensgeis­tern ausgestatt­et, kann man am nächsten Tag dann auf Erkundungs­tour gehen: Historisch­es Rathaus, Stadtmauer und Stiftbezir­k sind dabei Pflicht. Da alles fußläufig gut erreichbar ist, kann man die oberschwäb­ische Stadt bei einem entspannte­n Spaziergan­g kennenlern­en. Bei einer heißen Tasse Kaffee und einem leckeren Stück Kuchen klingt der Wochenendt­rip schließlic­h aus, bevor es wieder in den Alltag zurückgeht.

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Foto: Christian Gall Vom Aussichtst­urm lassen sich die Vögel rund um den Federsee besonders gut beobachten.

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