Löwe Aru hat den Zoo verlassen
Natur Als das Männchen im Jahr 2015 nach Augsburg kam, hoffte der Tiergarten auch auf Nachwuchs. Daraus wurde nichts und nun sind die beiden Damen wieder alleine
Löwe Aru hatte seit seiner Ankunft im Augsburger Zoo bei den Löwendamen keinen guten Stand. Nachdem sich er und die beiden Löwinnen trotz vieler Versuche über die Jahre nie so richtig aneinander gewöhnten, traf der Augsburger Zoo nun eine Entscheidung: Aru musste den Tiergarten verlassen. Das Wildtier wurde nach Belgien in den Tierund Vergnügungspark Bellewaerde bei Ypern gebracht; dort wird er mit drei gleichaltrigen weiblichen Artgenossen zusammengeführt.
Zoo-Chefin Barbara Jantschke sagt: „Wir wünschen Aru von Herzen alles Gute für die Zukunft und hoffen, dass ihn die Weibchen ganz toll finden.“Im Sommer 2015 wurde Aru, damals sieben Jahre alt, von Berlin nach Augsburg geholt, doch wirklich heimisch wurde das Tier mit der mächtigen Mähne nie: Er lebte immer wieder getrennt von den jeweils zwei und fünf Jahre älteren Löwen-Damen Kira und Tara; diese hatten ihn nach Angaben des Zoos bis zuletzt nicht als Rudelmitglied akzeptiert. Als eine mögliche Ursache wurde der Futterneid vermutet. Einmal eskalierte die Lage: Aru wurde von Weibchen Kira ins Bein gebissen und musste genäht werden.
Nach mehrmals gescheiterten Annäherungsversuchen entschied man sich, die Löwen im Zoogehege für immer voneinander zu trennen, was die Tierpfleger besonders in den Wintermonaten vor größere Herausforderungen stellte. Denn die Gehege konnten nur abwechselnd genutzt werden. Bereits vor zwei Jahren überlegte der Augsburger Zoo daher, Aru an einen anderen Tiergarten abzugeben.
Nun war es so weit. Der Löwe wurde vor gut zwei Wochen verladen und nach Belgien gebracht. Allerdings erfolgte die Fahrt ohne Betäubung, denn betäubte Tiere dürfen laut Jantschke nicht transportiert werden.
Eigentlich begrüßte man Aru in Augsburg vor knapp vier Jahren als Nachfolger von Löwe Arthos nach dessen Tod – Aru sollte mittelfristig
Keine Pläne für einen neuen Zuchtversuch
für Nachwuchs sorgen; vor allem sein äußeres Erscheinungsbild galt als vielversprechend. Doch mit der Löwenzucht wurde es in Augsburg nichts. Es gebe derzeit auch keine Pläne, ein neues Löwenmännchen in den Augsburger Zoo zu holen, auch weil es momentan in den europäischen Tierparks keinen Kandidaten im passenden Alter gebe, begründet die Zoodirektorin. Man möchte nicht nochmals einen jungen Löwen mit den inzwischen älteren Damen zusammenführen.