Mittelschule hat zwei Tage lang geschlossen
Infektion In Schwabmünchen können Schüler früher in die Ferien gehen. Grund dafür sind die hohen Krankheitszahlen – nicht nur bei den Lehrern. Rektor Johannes Glaisner sieht den Fall nicht so dramatisch und erklärt, wie es nun weitergeht
Weil fast 100 Schüler und Lehrer krank sind, fällt der Unterricht an der Leonhard-Wagner-Mittelschule aus.
Schwabmünchen Die Ferien haben für Schüler und Lehrer der Mittelschule Schwabmünchen zwei Tage früher begonnen als geplant. Dahinter stecken sprunghaft gestiegene Krankheitszahlen.
77 der 441 Schüler sind erkrankt, die meisten wiesen Symptome von Husten und Kratzen im Hals bis zu Körpertemperaturen jenseits der 39 Grad auf. Doch nicht nur viele Schüler sind krank, auch einige Lehrer sind betroffen. Insgesamt seien es deren 15, sagt Johannes Glaisner, der Rektor der LeonhardWagner-Mittelschule Schwabmünchen. Die Schule wurde am Donnerstagmorgen nach Absprache der Schulleitung, dem staatlichen Schulamt Augsburg sowie dem Gesundheitsamt für zwei Tage geschlossen. „Das ist ja kein Super-GAU“, berichtete Rektor Glaisner telefonisch mit rauer Stimme. Dennoch sei die Maßnahme hinsichtlich möglicher schwerwiegenderer Folgen vertretbar. Glaisner hat dem Schulamt am späten Mittwochnachmittag mitgeteilt, dass er für einige Klassen den Unterricht aufgrund des Lehrerausfalls nicht aufrechterhalten könne. Die Behörde habe daraufhin das Gesundheitsamt Augsburg in Kenntnis gesetzt, das sich am Donnerstagvormittag bei einem Ortstermin über den Verlauf informierte und im Rahmen einer Schulhausbegehung ein Bild machte. „Wir kamen gemeinsam zur Entscheidung, den Schulbetrieb einzustellen. Da auch die Ferien vor der Tür stehen, ist der Unterrichtsausfall nicht als zu kritisch zu bewerten“, fügte Glaisner hinzu.
Ob das Grippevirus, auch Influenza genannt, vorliegt, steht derzeit noch nicht fest. Der Verdacht sei zwar dringend, aber bislang unbestätigt, teilte das Landratsamt Augsburg mit. „Es wird nun weiter geprüft, ob es sich um eine massive Erzwischen kältungswelle oder die tatsächliche Influenza handelt“, sagte Glaisner. Sollte es tatsächlich eine Influenza sein, die zu den meldepflichtigen Erkrankungen zähle, müsse das Schulhaus von einer Spezialfirma desinfiziert werden, da die Ansteckung häufig über Oberflächen stattfinde.
Wenn sich der Verdacht nicht bestätige, reichen nach Aussage des Rektors wohl einfache Reinigungsarbeiten während der Faschingsferien aus. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden nächste Woche erwartet.
Vonseiten des Landratsamtes wird die Situation ruhig abgearbeitet. „Der aktuelle Fall an der Leonhard-Wagner-Mittelschule ist im Landkreis Augsburg bislang ein Einzelfall“, hieß es in einer Erklärung der Behörde. In Abstimmung mit dem Busunternehmen seien die Schüler am Donnerstag separat vor der großen Pause in ihre Heimatorte gefahren worden. „Wir wollten damit auch einer möglichen Ansteckung von Schülern der anderen Schulen vorbeugen“, begründete Glaisner diese Maßnahme.
Für Schüler, die auf Betreuung angewiesen sind, steht am Freitag, 1. März, eine Aufsicht an der Schule zur Verfügung. Der Schulbetrieb an der Leonhard-Wagner-Mittelschule wird nach der Faschingswoche wieder wie gewohnt am 11. März fortgesetzt. Vereinzelte Stundenausfälle sind laut Landratsamt aber je nach Verfügbarkeit der Lehrkräfte jedoch möglich.
Falls es die „echte“Grippe ist, muss das Schulhaus von einer Spezialfirma desinfiziert werden