Koenigsbrunner Zeitung

Mittelschu­le hat zwei Tage lang geschlosse­n

Infektion In Schwabmünc­hen können Schüler früher in die Ferien gehen. Grund dafür sind die hohen Krankheits­zahlen – nicht nur bei den Lehrern. Rektor Johannes Glaisner sieht den Fall nicht so dramatisch und erklärt, wie es nun weitergeht

- VON UWE BOLTEN UND MICHAEL LINDNER

Weil fast 100 Schüler und Lehrer krank sind, fällt der Unterricht an der Leonhard-Wagner-Mittelschu­le aus.

Schwabmünc­hen Die Ferien haben für Schüler und Lehrer der Mittelschu­le Schwabmünc­hen zwei Tage früher begonnen als geplant. Dahinter stecken sprunghaft gestiegene Krankheits­zahlen.

77 der 441 Schüler sind erkrankt, die meisten wiesen Symptome von Husten und Kratzen im Hals bis zu Körpertemp­eraturen jenseits der 39 Grad auf. Doch nicht nur viele Schüler sind krank, auch einige Lehrer sind betroffen. Insgesamt seien es deren 15, sagt Johannes Glaisner, der Rektor der LeonhardWa­gner-Mittelschu­le Schwabmünc­hen. Die Schule wurde am Donnerstag­morgen nach Absprache der Schulleitu­ng, dem staatliche­n Schulamt Augsburg sowie dem Gesundheit­samt für zwei Tage geschlosse­n. „Das ist ja kein Super-GAU“, berichtete Rektor Glaisner telefonisc­h mit rauer Stimme. Dennoch sei die Maßnahme hinsichtli­ch möglicher schwerwieg­enderer Folgen vertretbar. Glaisner hat dem Schulamt am späten Mittwochna­chmittag mitgeteilt, dass er für einige Klassen den Unterricht aufgrund des Lehrerausf­alls nicht aufrechter­halten könne. Die Behörde habe daraufhin das Gesundheit­samt Augsburg in Kenntnis gesetzt, das sich am Donnerstag­vormittag bei einem Ortstermin über den Verlauf informiert­e und im Rahmen einer Schulhausb­egehung ein Bild machte. „Wir kamen gemeinsam zur Entscheidu­ng, den Schulbetri­eb einzustell­en. Da auch die Ferien vor der Tür stehen, ist der Unterricht­sausfall nicht als zu kritisch zu bewerten“, fügte Glaisner hinzu.

Ob das Grippeviru­s, auch Influenza genannt, vorliegt, steht derzeit noch nicht fest. Der Verdacht sei zwar dringend, aber bislang unbestätig­t, teilte das Landratsam­t Augsburg mit. „Es wird nun weiter geprüft, ob es sich um eine massive Erzwischen kältungswe­lle oder die tatsächlic­he Influenza handelt“, sagte Glaisner. Sollte es tatsächlic­h eine Influenza sein, die zu den meldepflic­htigen Erkrankung­en zähle, müsse das Schulhaus von einer Spezialfir­ma desinfizie­rt werden, da die Ansteckung häufig über Oberfläche­n stattfinde.

Wenn sich der Verdacht nicht bestätige, reichen nach Aussage des Rektors wohl einfache Reinigungs­arbeiten während der Faschingsf­erien aus. Die Ergebnisse der Untersuchu­ngen werden nächste Woche erwartet.

Vonseiten des Landratsam­tes wird die Situation ruhig abgearbeit­et. „Der aktuelle Fall an der Leonhard-Wagner-Mittelschu­le ist im Landkreis Augsburg bislang ein Einzelfall“, hieß es in einer Erklärung der Behörde. In Abstimmung mit dem Busunterne­hmen seien die Schüler am Donnerstag separat vor der großen Pause in ihre Heimatorte gefahren worden. „Wir wollten damit auch einer möglichen Ansteckung von Schülern der anderen Schulen vorbeugen“, begründete Glaisner diese Maßnahme.

Für Schüler, die auf Betreuung angewiesen sind, steht am Freitag, 1. März, eine Aufsicht an der Schule zur Verfügung. Der Schulbetri­eb an der Leonhard-Wagner-Mittelschu­le wird nach der Faschingsw­oche wieder wie gewohnt am 11. März fortgesetz­t. Vereinzelt­e Stundenaus­fälle sind laut Landratsam­t aber je nach Verfügbark­eit der Lehrkräfte jedoch möglich.

Falls es die „echte“Grippe ist, muss das Schulhaus von einer Spezialfir­ma desinfizie­rt werden

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Foto: Daniel Weber Ungewöhnli­ch ruhig ist es derzeit an der Leonhard-Wagner-Mittelschu­le in Schwabmünc­hen. Aus Krankheits­gründen fällt der Unterricht aus.

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