Gemeinsam gegen Google
BMW und Daimler arbeiten zusammen
München/Stuttgart Die Autokonzerne Daimler und BMW bauen ihre Zusammenarbeit aus und bündeln künftig auch beim automatisierten Fahren ihre Kräfte. Eine knappe Woche nach dem offiziellen Start ihres fusionierten Carsharing-Angebots gaben sie am Donnerstag gleich die nächste Kooperation bekannt: Fahrerassistenzsysteme sowie die Technik für das automatisierte Fahren auf der Autobahn und das Parken wollen sie in einem ersten Schritt gemeinsam weiterentwickeln. Beide strebten eine „langfristige und strategische Kooperation“an, um die nächste Stufe der Technologie schon vor 2025 breit verfügbar zu machen, teilten sie mit.
Experten sehen in der Taktik die einzige Möglichkeit, den Anschluss an mächtige Konkurrenten wie die Google-Schwesterfirma Waymo nicht zu verlieren. Waymo ist besonders weit und startet gerade einen Robotaxi-Service in einem Vorort der Stadt Phoenix in Arizona. Weil die Entwicklung der Technik sehr teuer und aufwendig ist, dürften selbst Schwergewichte wie Volkswagen, Daimler und BMW allein wohl auf der Strecke bleiben, sagen Branchenexperten.
Neu sind Partnerschaften in der Autoindustrie nicht. Seit Jahren kooperieren Daimler und BMW im Einkauf. Viele Mercedes-Fahrzeuge haben Renault-Motoren unter der Haube. Und auch beim automatisierten Fahren betreten die Konzerne kein völliges Neuland. Der Online-Kartendienst Here etwa gehört gleich mehreren großen Autoherstellern, Zulieferern und anderen Unternehmen.