Grüne: Kein Konzept beim Artenschutzzentrum
Natur Die Landtagsabgeordnete Stephanie Schuhknecht wollte vom Umweltministerium wissen, welche Pläne es für das Projekt in Augsburg gibt. Auf die Antwort reagiert sie mit Kritik
Das geplante Artenschutzzentrum des Freistaates in Augsburg sorgt weiter für Diskussionen. Die Landtagsabgeordnete Stephanie Schuhknecht (Grüne) kritisiert, dem bayerischen Umweltministerium fehle das nötige Konzept für die neue Einrichtung und es komme auch nur langsam voran.
Schuhknecht hatte eine Anfrage an die Staatsregierung gestellt, wie die konzeptionelle Ausgestaltung des Zentrums aus Sicht des Umweltministeriums aussehen soll. Am Donnerstag lag die Antwort vor. Das Umweltministerium verwies darauf, dass die Ausgestaltung maßgeblich davon abhängen wird, welche Mittel der Landtag im Doppelhaushalt 2019/20 beschließt. Für die Errichtung des Artenschutzzentrums seien beim Landesamt für Umwelt bereits ein Aufbaustab und ein Projektmanager eingesetzt worden. Dort werde das Konzept fürs Artenschutzzentrum vorbereitet und nach Ergebnis der Haushaltsverhandlungen abgeschlossen.
Laut Umweltministerium ist durch die organisatorische Anbindung an das Landesamt für Umwelt sichergestellt, dass die wissenschaftliche Kompetenz des LfU eingebracht werden kann. Der Standort Augsburg stehe für das Artenschutzzentrum nicht zur Disposition. Laut Umweltministerium steht ferner fest, dass beim Thema Artenschutz die Bündelung wissenschaftlicher Grundlagen erforderlich ist. Wesentliches Ziel sei, mit dem neuen Zentrum konkrete Erfolge beim Kampf gegen den Artenschwund in ganz Bayern zu erzielen. Die Grünen weisen darauf hin, dass es den Aufbaustab für das Zentrum schon ziemlich lange gebe. „Was hat dieser eigentlich bisher die ganze Zeit gemacht“, fragt sich Stephanie Schuhknecht. Es sei schon bemerkenswert, dass per Pressemitteilung 50 Stellen versprochen worden seien, ohne dass man überhaupt wisse, was man machen will. Ein einfaches Grobkonzept wäre von den Fachleuten des Ministeriums an einem Nachmittag zu erstellen, so die Abgeordnete. Ihr Fazit: „Das Ministerium hatte und hat kein Konzept, was das Artenschutzzentrum machen soll.“
Am Mittwoch hatte Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) in einem Telefonat mit OB Kurt Gribl (CSU) mitgeteilt, dass die Effekte eines solchen wissenschaftlich ausgelegten Zentrums nicht alleine im Forschungsbereich verbleiben sollen, sondern konkrete Wirkung in der Umweltbildung, zum Beispiel für Schüler und Jugendliche, und tatsächlichen, praktischen Artenschutz zeigen sollen.